Hamburg, 03.08.2002 – "Testurteil: Besonders verantwortungslos" Das steht auf überdimensionalen Urkunden, die Greenpeace-Aktivisten heute in 18 Städten vor ESSO-Tankstellen präsentieren. Unter anderem in Aachen, Augsburg, Bremerhaven und Dresden demonstrieren Greenpeace-Mitglieder gegen ESSO und seine umweltzerstörende Geschäftspolitik. Die Aktivisten verteilen Flugblätter, informieren Passanten und sammeln Unterschriften von Menschen, die mehr Verantwortung von ESSO für den Umweltschutz fordern.
"Es ist ein Skandal, wie sich ESSO gegen den Klimaschutz sperrt. Deswegen verleihen wir ESSO das Prädikat besonders verantwortungslos", sagt Jörg Feddern, Ölexperte von Greenpeace. ESSO erwirtschaftet über 90 Prozent seiner Gewinne durch den Verkauf fossiler Energien, wie Öl und Gas. Dadurch ist der Konzern wesentlich am bedrohlichen Klimawandel beteiligt. ESSO untergräbt zudem systematisch alle internationalen Anstrengungen, die Klimaerwärmung in den Griff zu bekommen. So trägt der Konzern durch seine Lobbyarbeit maßgeblich dazu bei, dass sich US-Präsident George W. Bush bis heute weigert, das internationale Klimaschutzabkommen, das Kyoto-Protokoll, zu ratifizieren. "Es ist an der Zeit, dass globale Konzerne wie ESSO endlich auch globale Verantwortung übernehmen. Gewinnmaximierung darf nicht auf Kosten von Mensch und Natur gehen", sagt Feddern.
Ein weiteres Beispiel für die Verantwortungslosigkeit von ESSO ist das Verhalten des Konzerns beim Tankerunglück der Exxon Valdez 1989. Die von einem US-Gericht auf ursprünglich 5 Milliarden US-Dollar festgesetzte Strafzahlung hat ESSO in langjährigen Prozessen immer wieder angegriffen. Das Verfahren läuft, der Konzern bietet den Betroffen 20 Millionen US-Dollar Entschädigung. Das sind 0,4 Prozent der eigentlichen Strafzahlung.
Greenpeace fordert Esso auf, in erneuerbare Energien zu investieren und so Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen. Auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg müssen Politiker im August dafür sorgen, dass künftig Großkonzerne länderübergreifend für ihre Umweltverbrechen zur Verantwortung gezogen werden können. Greenpeace-Kampagnen gegen die Konzernpolitik von Esso laufen zur Zeit weltweit.
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