Mainz/Hamburg, 28.05.2013 - Der Trend der letzten Jahre bestätigt sich. Bei der diesjährigen Saatgutabfrage von Greenpeace und Bioland bei den Kontrollstellen der Bundesländer ist weniger gentechnisch verunreinigtes Mais-Saatgut gefunden worden. Lediglich 10 von insgesamt 494 Proben waren positiv. Das entspricht einem Anteil von 2,0 Prozent und damit 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Verbände begrüßen diese Entwicklung, fordern aber, weiterhin am Prinzip der Nulltoleranz bei Saatgut festzuhalten.
"Staatliche Kontrollen sind unerlässlich, um sauberes Saatgut für die Landwirte zu gewährleisten. Das Ergebnis der letzten beiden Jahre zeigt, dass diese Praxis zu einer nachweisbaren Verbesserung der Saatgut-Reinheit führt. Diese ist für eine gentechnikfreie und nachhaltige Landwirtschaft existentiell und wird von Verbrauchern mehrheitlich gefordert", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland.
Für Saatgut gilt in der EU ein Reinheitsgebot, Verunreinigungen mit Gen-Saaten sind grundsätzlich verboten. Dennoch drängen die marktbeherrschenden Saatguthersteller und der Bundesverband der Deutschen Pflanzenzüchter darauf,, Schwellenwerte für gentechnisch verunreinigtes Saatgut zuzulassen.
"Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut ist ebenso möglich wie notwendig. Das Gesetz darf nicht aufgeweicht werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und ungewollt in die Nahrungskette gelangen. Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung will aber eine gentechnikfreie Nahrungsmittelproduktion", sagt Dirk Zimmermann, Gentechnikexperte von Greenpeace. Ein Schwellenwert von 0,1 Prozent bei Mais-Saatgut würde in der Praxis zu etwa 100 Gen-Pflanzen pro Hektar führen.
Die mit gentechnisch verändertem Mais-Saatgut verunreinigten Proben wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachen und Schleswig-Holstein gefunden. Dabei handelte es sich um Saatgut der Firmen Pioneer Hi-Bred, KWS, Monsanto, Caussade Semences und Panam France. Eine Übersicht mit Angaben zu Herstellern, Sorten, Herkunftsländern und GVO-Konstrukten wird auf den Internetseiten von Bioland und Greenpeace veröffentlicht.
Die Agro-Gentechnik ist eine Risikotechnologie. Die Nebenwirkungen des veränderten Erbgutes sind unbekannt, einmal freigesetzt lassen sich die manipulierten Pflanzen nicht kontrollieren oder zurückholen. Außerdem hat der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen entgegen den Versprechungen der Biotech-Industrie nicht zu einem Rückgang des Pestizid-Einsatzes geführt, sondern diesen sogar erhöht. Der Anbau von Gen-Pflanzen gefährdet damit die Artenvielfalt und belastet das Trinkwasser.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206026-mais-saatgut-weniger-gentechnisch-verunreinigtVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace: „Edeka lässt Tiere leiden“
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 15 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in Frankfurt-Ostend mit großem Fotobanner vom Dach, auf dem hinter einem zerrisse...
Protest gegen Edeka-Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 15 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in der Hamburger Innenstadt. Auf die Fenster der Filiale am Großen Burstah gekleb...
Protest gegen Edeka-Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung mit prominenter Unterstützung durch Bianca Heinicke
Greenpeace-Aktive protestieren in Köln gegen das Billigfleisch-System
Greenpeace: ”Ihr Job, Herr Minister: Tierquälerei und Klimakrise bekämpfen”
Greenpeace wurde Foto- und Filmmaterial aus zehn Schweinemastställen der Haltungsform 2 in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zugespielt. Die dokumentierten Zustände in den S...
Greenpeace: Werbeaktionen für Fleisch nehmen deutlich zu
Korrektur: Uns ist ein Fehler unterlaufen: In der PM vom 7. Mai 2025 um 6 Uhr haben wir geschrieben, dass die Zahl der Werbeaktionen für Billigfleisch aus den schlechtesten Haltungsformen um 22 Pro...