Berlin/Hamburg, 04. Juni 2002 – Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und Greenpeace haben schärfere Kennzeichnungs- und Auskunftspflichten für Stromanbieter gefordert. Die Organisationen erwarten von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller, sich auf dem Treffen der EU-Energieminister am 6./7. Juni in Luxemburg für die Kennzeichnung von Strom einzusetzen. Die Minister werden dort die Neufassung der Richtlinie zur Liberalisierung des europäischen Strommarktes beraten.
"Nur wenn es klar verständliche Informationen gibt, kann der Verbraucher auch eine gute Wahl treffen", so Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand des vzbv. Dies gelte auch und vor allem für den Strommarkt. Sven Teske, Energieexperte bei Greenpeace, sagt: "Die Energieversorger müssen endlich ihren Widerstand gegen die Stromkennzeichnung aufgeben. Verbraucher haben ein Recht auf Information." Die Verbraucher- und Umweltschützer setzen sich dafür ein, dass Stromkunden bereits an ihrer Rechnung ablesen können, wie (Energiemix, Anteil von Kraft-Wärme-Kopplung etc.) und wo (Herkunftsland) die Energie hergestellt wurde und wie hoch die Umweltbelastung (Treibhausgasemissionen, Atommüllproduktion) ist.
Im März hatte das Europaparlament beschlossen, im Rahmen der Novellierung der Stromrichtlinie eine Kennzeichnungspflicht für Strom einzuführen. Nachdem die Kommission in der Zwischenzeit eine deutlich abgespeckte Version dieser Kennzeichnungspflicht vorgeschlagen hat, droht das Vorhaben zu scheitern. Die Stromversorger in Deutschland verschweigen den Verbrauchern, wie und wo der angebotene Strom produziert wurde. Diverse Tarifsysteme und unterschiedliche Informationen machen es den Verbrauchern fast unmöglich, Stromangebote zu vergleichen und einen umweltfreundlichen Anbieter zu wählen.
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