Flensburg, 7.6.2013 - Das Aktionsschiff von Greenpeace "Beluga 2" beginnt diesen Sonntag in Flensburg eine mehrwöchige Infotour entlang der Ostseeküste zum Schutz der Arktis. Insgesamt stehen 18 Hafenstädte auf dem Tourenplan. Bis zum 14. Juli werden die Aktivisten unterwegs sein. "Die Arktis, als eine der letzten intakten Naturregionen der Erde, muss dauerhaft vor der Ausbeutung durch die Industrie geschützt werden", sagt Verena Mohaupt, Tour-Koordinatorin von Greenpeace an Bord der "Beluga 2". "Greenpeace fordert ein Schutzgebiet für die hohe Arktis." Die unabhängige Umweltschutzorganisation hat deshalb vor zwei Jahren die weltweite Kampagne zur Rettung der Arktis gestartet und ruft zu einer Unterschriftenaktion auf. Das Ziel: fünf Millionen Unterschriften zum Schutz der Arktis.
Die Arktis ist eine Region, die besonders unter dem Klimawandel zu leiden hat. Im vergangenen Herbst war die Ausdehnung des Meereises der Arktis so klein wie noch nie seit dem Beginn der wissenschaftlichen Beobachtungen vor 33 Jahren. Diesen Rückgang des Meereises macht sich die Ölindustrie zunutze, um an bisher durch das Eis unerreichbare Öl- und Gasvorkommen zu gelangen. Vorreiter dieser Entwicklungen sind vor allem die Ölkonzerne Shell und Gazprom.
Shell musste im vergangenen Jahr nach einer Serie von Pannen seine ursprünglichen Bohrpläne vor der Küste Alaskas aufgeben. Beide eingesetzten Bohrfahrzeuge wurden bei Havarien so schwer beschädigt, dass Shell seine Arktispläne für dieses Jahr aussetzen muss. Zudem bestätigte ein Untersuchungsbericht des US-Innenministeriums Mitte März, dass Shell 2012 in der Arktis fahrlässig gehandelt habe. Der russische Öl- und Gaskonzern Gazprom will das erste arktische Öl vor der Küste Russlands aus der Petschorasee fördern. Doch auch hier gibt es technische Probleme, sodass die Aufnahme der Förderung immer wieder verschoben werden musste. Die russische Ölindustrie verzeichnet besonders viele Unfälle bei der Förderung, die immer wieder zu schweren Verschmutzungen führen. Jährlich gelangen bis zu 500.000 Tonnen Öl aus den Fördergebieten über die Flüsse in den arktischen Ozean.
Die "Beluga II" wird neben Flensburg unter anderem noch Kappeln, Eckernförde, Kiel, Laboe, Travemünde, Lübeck, Neustadt, Warnemünde, Greifswald, Wolgast, Zingst und Stralsund anlaufen.
Mehr Infos auf: www.savethearctic.org
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Björn Jettka
- Pressesprecher Atomkraft, Fischsterben, Schattenflotte, PFAS
- bjoern.jettka@greenpeace.org
- 0171-8780778
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/206014-greenpeace-aktionsschiff-startet-arktis-infotour-durch-die-ostsee/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zum Bohrbeginn in Reichling
Im oberbayerischen Reichling hat die Gasbohrung begonnen. Das hat die Regierung von Oberbayern bestätigt. Saskia Reinbeck, Klimaschutzexpertin von Greenpeace Bayern, fordert Bayerns Wirtschaftsmini...
Braunkohlekonzern Leag: Analyse warnt vor Finanzierungslücken bei der Rekultivierung der Tagebaue
Der Konzernumbau beim Lausitzer Energiekonzern Leag verschiebt Milliardenrisiken aus dem Braunkohlegeschäft auf die Allgemeinheit, so eine Analyse des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS)...
Greenpeace-Stellungnahme zu bevorstehender Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes
Sophia van Vügt, Greenpeace-Expertin für Klima- und Energiepolitik, bestreitet, dass CCS dem Klimaschutz hilft.
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren auf Bohrplatz: Kein neues Gas in Bayern!
Im oberbayerischen Reichling soll kommende Woche nach fossilem Erdgas gebohrt werden. Greenpeace-Aktivist:innen haben mit einer fünf Meter hohen Bambus-Konstruktion direkt auf dem Bohrplatz protest...
Greenpeace-Stellungnahme zu fossilen Energieimporten aus den USA
Klimazerstörung darf keine Verhandlungsmasse in Handelskonflikten sein. Derlei weitreichende Deals brauchen demokratische Mitbestimmung und dürfen nicht hinter verschlossenen Türen vereinbart werden.