Berlin, 21. 6. 2013 - Unter dem Motto "Kein Essen in den Müll - Kein Müll ins Essen" kochen Jugendliche heute vor dem Reichstag für Bundestagsabgeordnete. Gemeinsam mit Greenpeace und dem Star-Koch Cristiano Rienzner hatten die Jugendlichen der Initiative "youthinkgreen" das Kochprojekt in den vergangenen Wochen vorbereitet, ihre Botschaften erarbeitet und Banner gemalt. Mit dem "Cook-In" wollen die Jugendlichen für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln demonstrieren. "Bei all den Lebensmittelskandalen der letzten Zeit ist einer in den Hintergrund getreten - die Verschwendung von Lebensmitteln", sagt die 17 jährige Kati Kellner aus Essen. "Wir wollen, dass wieder bewusster mit Lebensmitteln umgegangen wird. Essen gehört nicht in den Müll".
Gekocht wird aus Produkten, die zwar den Hygiene- nicht jedoch den optischen Vermarktungsaspekten entsprechen. Damit sind die Nahrungsmittel für den Verkauf unbrauchbar, obwohl sie genauso gut genießbar sind wie Produkte ohne Makel. "Durch den sorglosen Umgang mit Nahrung bei uns steigen in ärmeren Ländern die Lebensmittelpreise. Für viele wird Essen damit unbezahlbar", sagt Kati Kellner. "Wir fordern von den Bundestagsabgeordneten, Lebensmittelverschwendung zu verbieten."
"Youthinkgreen" (zu Deutsch: "Jugend denkt um.welt") ist ein internationales Netzwerk von Jugendlichen, die ausgehend von der Klimaproblematik damit zusammenhängende Themen wie Mobilität, Ernährung, Konsum, Energie und Nachhaltigkeit aufgreifen. Der Star-Koch Cristiano Rienzner vom Restaurant Maremoto Berlin verzichtet in seiner Küche seit Jahren auf unnötige Lebensmittelabfälle. So werden in seiner Küche alle Zutaten nahezu restlos verwendet.
"Mit jedem unnötig weggeworfenen Lebensmittel verschwenden wir Ressourcen, verschärfen wir die Klimabilanz, forcieren wir den Verlust der biologischen Vielfalt", erläutert Jürgen Knirsch, Experte für nachhaltigen Konsum bei Greenpeace. "Wenn ich eine Schale mit 250 Gramm tropischer Shrimps entsorge, dann habe ich gleichzeitig fünf Kilogramm Meerestiere in den Müll geworfen. Denn beim Shrimpsfang fällt das Zwanzigfache der Erntemenge an Beifang an".
Jährlich landen in Deutschland rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Nach einer Studie des Landwirtschaftsministeriums stammen circa 61 Prozent davon aus Haushalten. Großverbraucher und Industrie sind mit jeweils 17 Prozent an der Verschwendung beteiligt. Der Handel hat einen Anteil von fünf Prozent. Die Nachernteverluste der Landwirte sind dabei noch nicht berücksichtigt.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zum Bericht der AG Landwirtschaft in den Koalitionsverhandlungen
Anne Hamester, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace, sieht in der Unverbindlichkeit die Gefahr, dass vereinbarte Klimaziele und der dringend notwendige Arten- und Umweltschutz in Gefahr geraten
Stellungnahme zum Stickstoff-Urteil in den Niederlanden
Zugunsten strengerer Umweltauflagen für die niederländische Landwirtschaft hat heute das nationale Zivilgericht in Den Haag entschieden. Um die umweltschädlichen Stickstoffemissionen zu verringern,...
Greenpeace-Umfrage: Große Mehrheit fordert von Agrarminister:in auch Verbraucherpolitik
Knapp drei Viertel der Bundesbürger:innen erwarten in einer Umfrage vom künftigen Bundeslandwirtschaftsministerium, dass die Interessen von Landwirt:innen und Verbraucher:innen gleichrangig behande...
Stellungnahme zum Vorschlag von Olaf Scholz, die Mehrwertsteuer für Lebensmittel zu senken
Olaf Scholz will den Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel von sieben auf fünf Prozent abzusenken. Greenpeace begrüßt den Vorschlag und fordert eine generationenübergreifend klimagerechte Mehrwertste...
Klimakrise: Greenpeace-Aktive protestieren gegen Methanemissionen aus Fleisch- und Milchindustrie
Auf die besondere Verantwortung der Fleisch- und Milchindustrie in der Klimakrise machen Aktivist:innen von Greenpeace heute bei der Unternehmensgruppe Theo Müller aufmerksam. Mit hohen Milchtüten,...