Greenpeace-Jugendliche demonstrieren in Berlin für Klimaschutz

Proteste in weiteren Ländern folgen

Berlin, 18. 8. 2002 – 20 Greenpeace-Jugendliche fordern heute vor dem Bundesumweltministerium in Berlin eine Lösung für die Klimaprobleme, über die in einer Woche auf dem UN-Weltgipfel in Johannesburg verhandelt wird. Als Politiker verkleidet liegen einige Jugendliche schlafend in Liegestühlen vor dem Ministerium, während andere in Taucheranzügen und Watthosen Flugblätter an Besucher verteilen, die am Tag der offenen Tür die Regierungsgebäude besichtigen. Die Botschaft der Jugendlichen: Wenn die Politik weiterhin schläft, werden Flutkatastrophen und andere Wetterextreme zunehmen. Seit mehreren Wochen setzen sich Jugendliche in vielen Ländern dafür ein, dass es auf dem Weltgipfel in Johannesburg zu verbindlichen Abkommen zum Schutz der Umwelt und des Weltklimas kommt.

"Die Regierungen der Welt haben seit Rio viel zu wenig für den Klimaschutz getan - und jetzt steht uns das Wasser bis zum Hals. Während Menschen aus ihren überfluteten Häusern gerettet werden müssen, reden die Politiker um den heißen Brei herum", sagt die 16-jährige Luzia Rux in Berlin.

Jugendliche in Chile und der Schweiz führen die weltweiten Proteste in den nächsten Tagen fort. Sie richten sich gegen jene Länder, die internationale Umweltschutzabkommen blockieren: die USA, Kanada und Australien. Wie die drei Länder dabei vorgehen, weist eine neue Greenpeace-Studie an sechs Fällen nach, darunter das Abkommen, das den Export von Giftmüll in Entwicklungsländer verbietet.

USA, Australien und Kanada sind zudem als größte Produzenten des Treibhausgases Kohlendioxid maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich und behindern gleichzeitig alle Bemühungen um Klimaschutz. Daher wird eine zehnköpfige Jugenddelegation von Greenpeace USA nächste Woche nach Johannesburg reisen. Die jungen Umweltschützer verurteilen ihre Regierung für ihre Weigerung, das Klima zu schützen. "Das Weiße Haus muss endlich der Wirklichkeit des Klimawandels ins Auge blicken. Ich habe Angst, dass Präsident Bush durch seine Ignoranz weiterhin das Leben von Menschen gefährdet", sagt die 23-jährige Amerikanerin Andrea Avolio in Kalifornien, die nach Johannesburg fahren wird.

Ilona Maskova, 23, bekommt in Prag die Auswirkungen des Klimachaos bereits zu spüren. "Ich möchte mich nicht auf ein Leben gefasst machen, in dem Fluten und andere Naturkatastrophen an der Tagesordnung sind. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels begreifen die Regierungschefs hoffentlich, dass sie endlich handeln müssen."

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