In fünfzig Städten protestieren Greenpeace-Aktivisten morgen (Samstag, 20.7.2013) gegen den Ölkonzern Shell, der in der Arktis nach Öl bohren möchte. "Wäre hier Öl, Shell würde bohren!" ist auf knallgelben bis zu zwei Meter hohen Holzpfeilen zu lesen, die Aktivisten vor Sehenswürdigkeiten in ihren Städten aufstellen.
"Shells Pläne müssen gestoppt werden. Wer in der Arktis nach Öl bohren will, setzt ihr Überleben aufs Spiel. Eine der letzten unberührten Regionen unserer Welt darf nicht von der Ölindustrie ausgebeutet werden", sagt Christoph Lieven von Greenpeace. "Wir fordern von der Bundesregierung, dass sie sich international für ein Schutzgebiet in der Hohen Arktis und Antarktis einsetzt."
Die Umweltschützer verteilen bei ihrer Aktion auch Informationsmaterial an Passanten. Bürgerinnen und Bürger können als Arktisschützer aktiv werden und direkt an der Demonstration beteiligen. Im Internet bietet Greenpeace eine Mitmachaktion an.
In den vergangenen Monaten hat es zwei große Unfälle bei Shells Arktisprogramm gegeben. Das von Shell eingesetzte Bohrschiff "Noble Discoverer" und die Bohrplattform "Kulluk" rissen sich im vergangenen Winter bei schlechtem Wetter los und strandeten an der Küste Alaskas. Durch die Pannenserie sah Shell sich gezwungen, die Ölbohrpläne für das laufende Jahr 2013 aufzugeben. Das Unternehmen hält jedoch an seinen Arktis-Plänen fest. Vor kurzem hat Shell ein Abkommen mit Wladimir Putin und dem staatlichen Ölgiganten Gazprom unterzeichnet, um in der Russischen Arktis nach Öl zu bohren. In Russland muss Shell deutlich geringere Umweltauflagen erfüllen. Unfälle in der Ölindustrie sind dort an der Tagesordnung.
Shell ist einer der ersten großen internationalen Ölkonzerne, der in die Arktis drängt, um diese auszubeuten. Wenn Shell mit der Förderung beginnt, werden andere Öl-Konzerne ebenfalls in die Arktis vordringen und Milliardensummen investieren.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Björn Jettka
- Pressesprecher Atomkraft, Fischsterben, Schattenflotte, PFAS
- bjoern.jettka@greenpeace.org
- 0171-8780778
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zum Bohrbeginn in Reichling
Im oberbayerischen Reichling hat die Gasbohrung begonnen. Das hat die Regierung von Oberbayern bestätigt. Saskia Reinbeck, Klimaschutzexpertin von Greenpeace Bayern, fordert Bayerns Wirtschaftsmini...
Braunkohlekonzern Leag: Analyse warnt vor Finanzierungslücken bei der Rekultivierung der Tagebaue
Der Konzernumbau beim Lausitzer Energiekonzern Leag verschiebt Milliardenrisiken aus dem Braunkohlegeschäft auf die Allgemeinheit, so eine Analyse des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS)...
Greenpeace-Stellungnahme zu bevorstehender Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes
Sophia van Vügt, Greenpeace-Expertin für Klima- und Energiepolitik, bestreitet, dass CCS dem Klimaschutz hilft.
Greenpeace-Aktivist:innen protestieren auf Bohrplatz: Kein neues Gas in Bayern!
Im oberbayerischen Reichling soll kommende Woche nach fossilem Erdgas gebohrt werden. Greenpeace-Aktivist:innen haben mit einer fünf Meter hohen Bambus-Konstruktion direkt auf dem Bohrplatz protest...
Greenpeace-Stellungnahme zu fossilen Energieimporten aus den USA
Klimazerstörung darf keine Verhandlungsmasse in Handelskonflikten sein. Derlei weitreichende Deals brauchen demokratische Mitbestimmung und dürfen nicht hinter verschlossenen Türen vereinbart werden.