Jänschwalde/Berlin/Potsdam, 26.7.13 - Für den sofortigen Stopp neuer Tagebaue haben Greenpeace-Aktivisten heute in Jänschwalde, Potsdam und Berlin demonstriert. Vor Tagesanbruch projizierten die Aktivisten die Forderung "Vattenfall geht. Raus aus der Braunkohle, Herr Platzeck!" auf das Kohlekraftwerk Jänschwalde und die brandenburgische Staatskanzlei in Potsdam.
Weitere Aktivisten projizierten "Vattenfall geht. Raus aus der Braunkohle!" auf die deutsche Unternehmenszentrale des Energiekonzerns in Berlin. Das Unternehmen, das in Brandenburg mehrere Braunkohletagebaue betreibt, prüft derzeit einen Verkauf seines Deutschlandgeschäfts.
"Vattenfall gibt die Braunkohle auf. Jetzt muss Ministerpräsident Platzeck die Konsequenzen ziehen und endlich die neuen Tagebaue stoppen", sagt Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer.
Vattenfall-Konzernchef Øystein Løseth hat am Dienstag in Stockholm angekündigt, das deutsche, britische und niederländische Geschäft komplett oder in Teilen zum Verkauf zu stellen. Der Grund dafür ist neben schlechten Geschäftsaussichten auch die Kritik der schwedischen Öffentlichkeit an Vattenfalls Braunkohlegeschäft. Vattenfall gehört zu 100 Prozent dem schwedischen Staat.
Vattenfalls Aufsichtsratschef, Finanzmarkt-Minister Peter Normann nannte das deutsche Kohlegeschäft eines von Vattenfalls größten Problemen. "Die Kritik am Klimakiller Kohle stößt in Schweden auf offene Ohren", so Gerald Neubauer. "Vattenfalls Rückzug aus der Kohle wäre ein riesiger Erfolg für die jahrelange Arbeit von Greenpeace und anderen Umweltorganisationen gegen schmutzigen Kohlestrom."
Der Energiekonzern Vattenfall plant in der Lausitz fünf neue Braunkohletagebaue, für die 3000 Menschen ihre Heimat verlieren würden. Diese Planung würde ein möglicher Käufer weiterführen. Mit den neuen Tagebauen soll die klimaschädliche Kohleverstromung - trotz Energiewende - bis zur Mitte des Jahrhunderts fortgesetzt werden.
Die Kohle aus den neuen Gruben würde auch das Kraftwerk Jänschwalde versorgen, Europas zweitgrößter Produzent klimaschädlichen CO2s. Experten vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung haben berechnet, dass die Kohle aus den geplanten Tagebauen für Deutschlands Energieversorgung nicht mehr benötigt wird. Greenpeace fordert den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und einen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis zum Jahr 2030.
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