Johannesburg, 29.08.2002 - Ein mit Krebs erregenden Chemikalien verseuchtes Gelände haben Greenpeace-Aktivisten heute in der Nähe einer Fabrikanlage von Dow Chemical gekennzeichnet. Sie untersuchten die öffentlich zugängliche Stelle und nahmen Proben aus einem Abflussrohr. Gleichzeitig hängten die Umweltschützer ein Banner an das Tor der Anlage mit der Aufschrift: "Dow. Do Not Repeat Bophal. Clean Up Africa Now!"
An der Aktion 15 Kilometer nördlich von Johannesburg beteiligten sich 40 Aktivisten aus 15 Ländern. Mit der friedlichen Demonstration wies Greenpeace zusammen mit lokalen Vertretern von groundWork, Corpwatch und der National Campaign for Justice in Bhopal auf die andauernden Umweltverbrechen der US-Firma Dow Chemical hin.
"Wer mit hochgiftigen Stoffen die Umwelt belastet, ist kriminell. Dow Chemical hat seit der Katastrophe von Bophal nichts dazugelernt", sagt Greenpeace-Chemieexperte Von Hernandez. In Bophal waren 1984 mindestens 3000 Menschen gestorben, nachdem es in dem dortigen Dow Chemical Werk zu einem Chemieunfall gekommen war. "Wie in Indien nutzt Dow auch in Südafrika die schwache Umweltgesetzgebung des Landes aus."
Greenpeace-Analysen des verseuchten Geländes in der Nähe von Johannesburg ergaben, dass Dow eine Vielzahl von Dauergiften, einschliesslich flüchtiger Organochlor-Verbindungen wie Chloroform, Tetrachlormethan und Lindan in die Umwelt abgegeben hat.
Greenpeace und die anderen Organisationen rufen die Regierungschefs auf dem Weltgipfel dazu auf, ein internationales Umwelthaftungsrecht zu schaffen. Damit sollen Unternehmen wie Dow Chemical künftig für die von ihnen verursachten Schäden haftbar gemacht werden.
- Sich der Verantwortung für die Schäden von Bophal zu stellen.
- Die Produktion von Dauergiften einzustellen.
- Das Einleiten von giftigen Chemikalien in die Umwelt weltweit zu stoppen.
- Daten über die Produktion bzw. die Stoffe, die in die Umwelt entlassen wurden, zu veröffentlichen.
Dow Chemical ist mit einem Jahresumsatz von über 30 Milliarden US-Dollar einer der weltgrößten Chemiekonzerne. Als größter Produzent von Chlor, einem wichtigen Bestandteil für Dioxin, trägt Dow die Hauptverantwortung für weltweite Dioxinschäden.
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