München, 12. 8. 2013 – Mit einer Flusstour macht Greenpeace ab dem 14. August auf den Schutz der öffentlichen alten Buchenwälder in Bayern und Hessen aufmerksam. Auf seiner Fahrt von Wiesbaden nach Regensburg legt das Greenpeace-Aktionsschiff „Beluga II“ bis 8. September in sieben Städten an. Die Greenpeace-Crew empfängt Besucher und zeigt ihnen das 34 Meter lange Schiff. Eine Ausstellung informiert über den Zustand der deutschen Buchenwälder. „Hessen und Bayern müssen dringend große Buchenwaldgebiete unter Schutz stellen. Die heute über 140 Jahre alten Buchen sind der Urwald von morgen in Deutschland“, sagt Martin Kaiser, Waldexperte von Greenpeace.
Die alten Buchenwälder spielen eine wichtige Rolle für Erholung, für den Schutz von Arten und des Klimas. Denn auch bei uns in Deutschland sind Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Unsere Wälder verlieren aufgrund des gestiegenen Holzeinschlags zunehmend ihre Funktion als Klimaschützer.
Die „Beluga II“ macht auf ihrer Flusstour auf Rhein, Main und Donau auch in den Städten Frankfurt/Main (17.8./18.8.), Aschaffenburg (20.8.), Würzburg (24./25.8.), Schweinfurt (30.8.) und Erlangen (3.9.) fest. Besucher können die Forderung von Greenpeace unterstützen, indem sie Baumpate für eine alte und darum besonders wertvolle Buche werden. Jeder Pate kann „seinen“ Baum auf einer Karte wiederfinden und natürlich auch im Wald besuchen. Rund 10.000 Bäume haben bereits einen Paten gefunden.
In Hessen und Bayern sind viele Wälder ökologisch so wertvoll, dass ihr Schutz zur vorrangigen Aufgabe werden muss. Nur so kann ihre weitgehende Zerstörung verhindert werden. Zu den besonders schützenswerten Wäldern zählen Gebiete wie der Solling in Niedersachsen oder der Spessart und Steigerwald in Bayern. „Die alten Buchenwälder sind so selten wie der Amazonas“, sagt Kaiser „Nur noch zwei bis drei Prozent unserer Wälder sind alte über 140jährige Buchenwälder.“
Die Bundesregierung hat bereits im Jahr 2007 beschlossen, zehn Prozent der öffentlichen Wälder bis zum Jahr 2020 unter Schutz zu stellen. Sie setzt mit der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt die Konvention zur Erhaltung der Biodiversität der Vereinten Nationen um. Während andere Bundesländer, wie Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die Umsetzung voranbringen, lehnen Bayern und Hessen derzeit die Waldschutzziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ab.
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