Hamburg, 27.8.2013 - Seit rund einer Stunde sind Web-Videos über die Siegerehrung bei der Formel1 im Internet nur noch schwer zu finden. Der Grund: Das Management der Formel1 zensiert die Bilder einer Greenpeace-Aktion gegen Shell. Beim Versuch, das Video bei Youtube anzuklicken erscheint ein Hinweis, dass das Material aufgrund des Urheberrechtsanspruches von Formula One Management nicht mehr verfügbar sei. „Es ist unglaublich, wie die Formel1 Bosse versuchen, die freie Berichterstattung einzuschränken“, sagt Jörg Feddern, Ölexperte von Greenpeace. „Es drängt sich die Vermutung auf, dass die starken wirtschaftlichen Verflechtungen zu Shell der Grund für die Zensur sind. Anstatt sich mit der Kritik an den geplanten Ölbohrungen in der Arktis auseinanderzusetzen, wird die Berichterstattung eingeschränkt.“ Inzwischen hat die unabhängige Umweltschutzorganisation das Video auf Vimeo wieder zugänglich gemacht.
Die Aktion gegen Shell fand am vergangenen Sonntag in Spa statt. Während der Siegerehrung war es Greenpeace-Aktivisten gelungen, zwei Banner auf dem Podium zu hissen. Bereits vor und während des Rennens hatten Aktivisten unter anderem mit einem großen Banner an der Haupttribüne auf die gefährlichen Arktispläne des Hauptsponsors Shell aufmerksam gemacht.
Shell hat bisher fünf Milliarden US-Dollar investiert, um in der Arktis nach Öl bohren zu können. Dabei kam es im vergangenen Jahr zu einer Reihe von schweren Unfällen. Sowohl eine Bohrplattform als auch ein Bohrschiff liefen auf Grund. Eine Ausrüstung für einen Ölunfall versagte komplett während eines Testlaufs. Daraufhin musste Shell seine Pläne für dieses Jahr unterbrechen.
Die Aktionen in Spa waren Teil einer internationalen Kampagne gegen Shell. Wer Greenpeace dabei unterstützen will, kann sich über Twitter und Facebook an einer Online-Demo gegen Shells Arktis-Projekt beteiligen. Weltweit sind bereits über 160.000 Twitter- und Facebook-Meldungen eingegangen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9 - 14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/205948-formel1-management-zensiert-greenpeace-videoVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Aktive setzen Leuchtzeichen am Reichstag gegen ein aufgeweichtes Klimaschutzgesetz
Mit einer Projektion an die Fassade des Berliner Reichstages protestieren Aktive von Greenpeace heute gegen den Versuch der Regierungskoalition, das aufgeweichte Klimaschutzgesetz im Bundestag zu b...
Greenpeace-Stellungnahme zum Jahrestag des Atomausstiegs in Bayern
Energie-Expertin Saskia Reinbeck von Greenpeace in Bayern zieht eine Bilanz des ersten Jahrs ohne Atomstrom und fordert von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) einen zügigere...
Greenpeace-Studie: Ukraine kann Energiebedarf nur mit Wind und Sonne auf Bruchteil der Landesfläche decken
Um den gesamten Strombedarf der Ukraine alleine mit Solar- und Windenergie zu decken, benötigt das Land nur ein Hundertstel seiner dafür geeigneten Landesfläche.
Stellungnahme zum Erfolg der Klimaklage vor dem EGMR
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat bestätigt, dass mangelnder Klimaschutz Menschenrechte verletzt. Für Gianna Martini, Greenpeace-Expertin für Klima und Energie, ist da...
Greenpeace-Studie belegt: Im Jahr nach dem Atomausstieg sinken CO2-Ausstoß und Strompreise
Die Stromerzeugung in Deutschland verursacht im ersten Jahr ohne Atomstrom weniger Treibhausgase und ist günstiger sowie sicherer geworden als im Vorjahreszeitraum.