Hamburg, 29.08.2013 - Auf die Bedeutung von Toilettenpapier für den Umweltschutz machen seit heute morgen 30 Greenpeace-Aktivisten in Hamburg aufmerksam (Kreuzung Stresemannstr. / S-Bahn-Station Holstenstr.). Mit einem Augenzwinkern befragen sie Passanten, ob diese Recycling- oder Frischfaserpapier verwenden. „Geht ihnen der Wald am Po vorbei?“ ist auf einem Banner über zwei Kloschüsseln und einer überdimensionierten Toilettenpapierrolle zu lesen.
Eine zeitgleich zur Aktion veröffentlichte repräsentative Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der unabhängigen Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigt: Fast die Hälfte der Verbraucher in Deutschland (45 Prozent) weiß nicht genau, aus welchem Material das von ihnen verwendete Toilettenpapier besteht. „Wir müssen mit unseren begrenzten Ressourcen sorgsamer umgehen. Unser Wald sollte uns zu schade sein, um ihn für Toilettenpapier zu verschwenden“, sagt Jürgen Knirsch, Greenpeace-Konsumexperte.
43 Prozent der von Emnid Befragten achten nach eigenen Angaben bereits beim Kauf von Toilettenpapier auf Recycling-Material. Nur 10 Prozent der Verbraucher entscheiden sich bewusst für Toilettenpapier aus frischen Fasern. Kaufkriterien sind vor allem die Anzahl der Lagen und der Preis. Die umweltschonende Produktion steht erst an dritter Stelle. Während generell die Altpapiereinsatzquote in Deutschland wächst, geht der Anteil von Recyclingfasern bei Hygienepapieren deutlich zurück. Betrug die Quote im Jahr 2001 noch 77 Prozent, so ist sie im letzten Jahr auf 51 Prozent gefallen.
Greenpeace fordert den Einzelhandel auf, sein Toilettenpapier-Sortiment umzustellen und nur noch Recyclingpapier mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel“ zu verkaufen. Bis dahin sollten Verbraucher ausschließlich Recycling-Toilettenpapier mit dem Blauen Engel kaufen. Für Produkte aus Frischfaserpapier werden nicht nur weltweit Wälder abgeholzt, auch ist der Energieaufwand bei der Herstellung bis zu 60 Prozent höher. Zudem wird bei der Herstellung von Recyclingpapier bis zu 70 Prozent des Wasserverbrauchs eingespart. Auch mit Blick auf die Gesundheit bietet der „Blaue Engel“ Vorteile: Er setzt enge Standards für die Belastung des Papiers mit Chemikalien. „Es ist irreführend, wenn Hersteller ihre Produkte aus Frischfasern mit dem Aufdruck ‚aus hygienischem Zellstoff‘ versehen. Recycling-Toilettenpapier ist genauso hygienisch“, so Knirsch.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zu Lidls Ankündigung, Molkereiprodukte auf höhere Haltungsformen umzustellen
Lidl hat heute angekündigt, einen Großteil der verarbeiteten Eigenmarken-Molkereiprodukte auf die Haltungsform 3 („Frischluftstall“) umstellen. Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Anne Hamester begr...
Stellungnahme zur heutigen Abstimmung zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz im Bundesrat
Der Bundesrat hat den Versuch des Agrarausschusses beendet, das Gesetz zur Kennzeichnung zur Tierhaltung weiter zu verzögern. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht findet es gut, das...
Greenpeace-Aktive protestieren bundesweit in 28 Städten gegen klimaschädliche Fleischproduktion bei Edeka
Mit A1-formatigen Fotoschildern mit der Aufschrift “Tatort Edeka-Stall” protestieren Greenpeace-Aktive an diesem Samstag deutschlandweit vor 28 Edeka-Filialen gegen Tierleid und klimaschädliche Fle...
Greenpeace-Aktive kennzeichnen Edeka-Fleischwerk als Tatort
Insgesamt 35 Greenpeace-Aktivist:innen kennzeichnen heute das Edeka-Fleischwerk “Nordfrische Center” in Lüttow-Valluhn als Tatort.
Greenpeace-Recherche: Fleischwerke von Edeka, Rewe und Kaufland verursachen 10 Millionen Tonnen CO2
Wie Edeka, Rewe und Kaufland ihre Klima- und Tierwohlversprechen brechen