Hamburg, 25.9.2013 - Deutsches Rapssaatgut ist frei von Gentechnik. Das geht aus den von Greenpeace und Bioland abgefragten Saatgutanalysen der Bundesländer hervor. Die zuständigen Behörden hatten 281 Rapssaatgut-Proben getestet. Verunreinigungen haben sie nicht festgestellt. Im vergangenen Jahr waren noch fünf von 337 Rapssaatgut-Proben positiv getestet worden. "Staatliche Kontrollen sind wichtig. Die diesjährige Analyse zeigt, dass sauberes Saatgut möglich ist", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland. "Die Nulltoleranz für Saatgut muss auch zukünftig bestehen bleiben", fordert Plagge. Immer wieder wird auf EU-Ebene eine Aufweichung der Nulltoleranz ins Gespräch gebracht. Auch dieses Jahr forderte der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter BDP, Schwellenwerte für gentechnische Verunreinigung von Saatgut einzuführen.
"Nach diesen Ergebnissen Schwellenwerte zu fordern, ist geradezu absurd", sagt Dirk Zimmermann, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Gentechnikfreies Saatgut ist möglich und unbedingt erforderlich. Saatgut ist die Basis unserer Nahrungskette - jede Verunreinigung mit Gentechnik bedeutet ein unkalkulierbares Risiko." Einmal in die Umwelt freigesetzt, sind Gen-Pflanzen nicht mehr rückholbar und können sich unkontrolliert ausbreiten. Ende 2012 musste die EU-Kommission die Verunreinigung von Lebens- und Futtermitteln mit gentechnisch verändertem Raps für weitere fünf Jahre erlauben. Der Grund: Es war nicht gelungen, eine seit 2007 nicht mehr zugelassene transgene Rapssorte aus der Umwelt zu entfernen.
Der gentechnische Eingriff in Nutzpflanzen kann unerwünschte und riskante Nebenwirkungen wie zum Beispiel die Bildung ungewollter Substanzen zur Folge haben. Außerdem werden beim Anbau von Gen-Pflanzen zusätzliche Pestizide eingesetzt. Sie verschmutzen unter anderem das Trinkwasser und bedrohen die Artenvielfalt. Greenpeace und Bioland fordern weiterhin eine strenge und lückenlose Kontrolle allen Saatguts. Außerdem soll die Nulltoleranz von Verunreinigung aufrechterhalten werden.
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