Hamburg/Berlin, 2. 10. 2013 Rund 60 Greenpeace Aktivisten protestieren heute bundesweit an allen 23 Gazprom-Tankstellen gegen die Pläne des russischen Konzerns in der Arktis Öl zu fördern. In Berlin ketten sich mehrere Aktivisten an eine Tanksäule von Gazprom und fordern die Freilassung ihrer 30 Kollegen aus russischer Untersuchungshaft. Die 28 Greenpeace Aktivisten und zwei Journalisten waren nach friedlichen Protesten gegen eine Gazprom-Ölplattform in der russischen Petschora See von der Küstenwache festgenommen worden. „Greenpeace-Aktivisten lassen sich von ihren Protesten zum Schutz der Arktis nicht abbringen", sagt Jörg Feddern, Ölexperte bei Greenpeace. „Wir werden auch künftig diejenigen beim Namen nennen, die die Zerstörung der Arktis billigend in Kauf nehmen“.
Gazprom plant als weltweit erster Ölkonzern Anfang kommenden Jahres Öl in der arktischen Petschorasee kommerziell zu fördern. Das Offshore-Ölprojekt ist bisher nur langsam vorangekommen. Der Beginn der Ölförderung hat sich aufgrund technischer Probleme um rund zwei Jahre verzögert. Einzelne Teile der Prirazlomnaya-Plattform sind bereits 1984 gebaut und in den späten 90er Jahren gegen Eisgang verstärkt worden. Zudem hat Gazprom keine ausreichenden Notfallpläne für einen Ölunfall. Die großen Entfernungen zu jeder Art von Rettungsmittel und die rauen Wetterbedingungen können jeden größeren Ölunfall zur Umweltkatastrophe werden lassen.
„Gazprom setzt mit seinen Plänen das sensible Ökosystem der Arktis aufs Spiel“, so Feddern. „Der Konzern hat keine Offshore-Erfahrung und spielt Russisches Roulette mit der Arktis. Die Frage ist nicht ob, sondern wann es zu einem verheerenden Ölunfall kommen wird.“ Die internationale Greenpeace Kampagne zum Schutz der Arktis läuft seit knapp zwei Jahren. Die unabhängige Umweltschutzorganisation kämpft für ein Schutzgebiet rund um den Nordpol und für ein Verbot von Ölbohrungen im arktischen Meer. Wer sich daran beteiligen will, kann im Internet unter www.savethearctic.org die Kampagne unterstützen.
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