Aschaffenburg / Hamburg, 18. 12. 2013 – Greenpeace-Aktivisten haben heute Morgen begonnen, den Holzeinschlag in einem etwa 190 Jahre alten Buchenwaldgebiet im bayerischen Spessart (Forstbetrieb Rothenbuch, Abteilung Sülzhöhe: http://goo.gl/maps/bpyAL) zu dokumentieren. Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) fällen derzeit in diesem Wald, einem europäischen Schutzgebiet, alte Buchen, ohne dass für diese Gebiete ein Managementplan vorliegt.
Ohne Managementplan ist nicht klar, wie der BaySF-Vorstand sicherstellen will, dass die europäischen Schutzziele erreicht werden. "Der Naturschatz Spessart geht Hieb um Hieb verloren", stellt Gesche Jürgens von Greenpeace fest.
Alte Buchenwälder wie die Abteilung Sülzhöhe sind in Deutschland äußert selten und ökologisch besonders wertvoll. Greenpeace fordert, diese besonders alten Wälder aus der forstlichen Nutzung zu nehmen. Laut Bundesamt für Naturschutz (Bfn) sind nur weniger als ein Prozent der Waldfläche in Deutschland Buchenwälder, die älter als 160 Jahre sind. Diese Waldgebiete sind daher besonders schutzwürdig. Bis zum Jahr 2020 sollen laut Bundesregierung zehn Prozent der öffentlichen Wälder unter Schutz gestellt werden. Auch der Freistaat Bayern muss bis zu diesem Jahr zehn Prozent seiner Wälder aus der forstlichen Nutzung nehmen und der natürlichen Entwicklung überlassen. Die Bayerische Staatsregierung weigert sich jedoch, diese Ziele umzusetzen.
Durch den massiven Holzeinschlag, den der Vorstand der Bayerischen Staatsforsten vorschreibt, werden wertvolle Naturschätze beschädigt, bevor sie geschützt werden können. Greenpeace fordert einen Einschlagstopp für öffentliche Buchenwälder, die älter als 140 Jahre sind. "Der Holzeinschlag in den alten Wäldern muss solange ruhen, bis Managementpläne für die europäischen Schutzgebiete vorliegen. Zudem müssen künftige Schutzgebiete auf zehn Prozent der Landeswaldfläche identifiziert und rechtlich abgesichert werden. Ministerpräsident Seehofer muss die Einrichtung neuer Schutzgebiete im Spessart umgehend anweisen", so Jürgens.
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