Hamburg, 20. 12. 2013 - Greenpeace hat in diesem Jahr erneut Schneespray-Produkte auf giftige Inhaltsstoffe untersucht. Das Ergebnis: Die Proben enthielten keine krebserregenden Stoffe. Noch vor einem Jahr deckte Greenpeace auf, dass handelsübliche, zur Dekoration verwendete Schneesprayprodukte, krebserregende Nitrosamine enthalten.
"Es ist eine erfreuliche Nachricht, dass Schneesprays frei von krebserregenden Substanzen sind", sagt Jürgen Knirsch, Experte für nachhaltigen Konsum von Greenpeace. Von sechs untersuchten Schneesprays wiesen Ende November 2012 vier Produkte Werte zwischen 450 und 990 Milligramm per Kilogramm des zur Gruppe der Nitrosamine gehörenden N-Nitrosomorpholin auf. Das zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung bezeichnete die von Greenpeace berichteten Werte als "außerordentlich hoch" und nannte sie aus Sicht des gesundheitlichen Verbraucherschutzes als "nicht akzeptabel".
Der Schneespray-Produzent bestritt zunächst die Verwendung von N-Nitrosomorpholin, musste dann aber einräumen, dass aufgrund chemischer Reaktionen beim Sprühen N-Nitrosomorpholin entstehen kann. Es ist bisher gesetzlich nicht vorgeschrieben, Stoffe wie N-Nitrosomorpholin in Dekorationsmitteln wie Schneespray zu kennzeichnen. "Erst unsere Untersuchung hat diese Regelungslücke aufgedeckt. Unternehmen und der Gesetzgeber hätten längst dafür sorgen müssen, dass Produkte mit krebserregenden Substanzen nicht mehr auf dem Markt sind", so Knirsch.Produkte sind weiterhin schlecht gekennzeichnet
Allerdings wissen Schneespray-Nutzer weiterhin nicht, was sie eigentlich versprühen. Denn die Produkte enthalten bestenfalls den Hinweis, dass sie entzündliche Bestandteile enthalten. Lediglich ein Hersteller weist darauf hin, dass sein Produkt ein besseres Treibgas enthält.
Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Rechtsexpertise kommt zu dem Schluss, dass in der Bedarfsgegenständeverordnung auch für Produkte wie Schneesprays verpflichtende Grenzwerte für Nitrosamine aufzunehmen sind. Zudem müssen diese Produkte besser gekennzeichnet werden. Greenpeace fordert, dass die Hersteller reagieren und ihre Produkte besser kennzeichnen und Verbraucher auf mögliche Gefährdungen hinweisen.
Die Rechtsexpertise finden Sie hier: gpurl.de/schneespray
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