Protest bei Gazprom-Weltcup gegen Ölförderung im Nordpolarmeer

Stuttgart, 23. 3. 2014: Gegen die Ölförderung von Gazprom im Nordpolarmeer protestieren Greenpeace-Aktivisten heute während des Gymnastik-Weltcups in Stuttgart mit einem mit Helium gefüllten Zeppelin. Auf dem ferngesteuerten dreieinhalb Meter großen Zeppelin steht „Rettet die Arktis, Stoppt Gazprom“. Das Fluggerät kreist während der Siegerehrung in der Veranstaltungshalle. Der russische Energiekonzern ist Hauptsponsor des Weltcups. „Mit einem millionenschweren Werbebudget versucht Gazprom sich ein gutes Image zu kaufen. Gleichzeitig spielt der Konzern in der Arktis Russisches Roulette mit der Natur“, sagt Martin Hofstetter, Greenpeace-Sprecher. Die Umweltschützer fordern einen Stopp der Ölförderung im Nordpolarmeer und von den Vereinten Nationen ein Schutzgebiet rund um den Nordpol, in dem jegliche industrielle Ausbeutung verboten ist.

Die arktischen Gewässer sind zentraler Bestandteil der künftigen Energiestrategie von Gazprom. Der Konzern plant, auch in anderen arktischen Lagerstätten unter Wasser nach Öl zu bohren und hat eine weitere Bohrplattform für diese Zwecke gebaut. Gazprom will bereits im kommenden Monat als erster Konzern die weltweiten Märkte mit arktischem Offshore-Öl beliefern.

Internationale Kampagne zum Schutz der Arktis

Greenpeace-Aktivisten hatten bereits im Herbst vergangenen Jahres in der Petschorasee gegen die dortige Ölplattform von Gazprom protestiert. Daraufhin wurden 30 Umweltschützer darunter 28 Greenpeace-Aktivisten von den russischen Behörden 70 Tage inhaftiert. Das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise ist bis heute im russischen Murmansk von den dortigen Behörden festgesetzt. Seit drei Jahren kämpft die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace für ein Schutzgebiet rund um den Nordpol und ein Verbot von Ölbohrungen im Arktischen Meer. Wer sich daran beteiligen will, kann im Internet unter www.savethearctic.org seine Stimme für die Arktis abgeben. Bisher haben sich weltweit fünf Millionen Menschen für den Schutz der Arktis engagiert. 

Welche langfristigen Folgen ein Ölunfall im hohen Norden haben kann, zeigt die Katastrophe des Öltankers Exxon Valdez. Das Schiff lief vor genau 25 Jahren vor Alaska auf Grund und löste eine der größten Umweltkatastrophen der Seefahrt aus. Bis heute hat sich die Region nicht von den 40.000 Tonnen ausgelaufenen Öls erholt. „Diese Tankerkatastrophe muss für alle eine Mahnung sein, die Finger von der Arktis zu lassen“, so Hofstetter.

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