Hamburg, 27. 3. 2014 – Greenpeace hat zwölf Supermarktketten befragt, ob sie in Zukunft weiterhin eine gentechnikfreie Fütterung bei Ei und Geflügel gewährleisten können. Allein Rewe und tegut garantieren, weiterhin Eier und Hähnchen ohne Gentechnik zu produzieren. Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft hatte vor kurzem angekündigt, ab sofort wieder Gen-Soja ins Tierfutter mischen zu wollen.„Der Großteil der deutschen Supermärkte lässt die Verbraucher im Regen stehen“, sagt Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. „Aldi und Lidl führen dabei das skrupellose Spiel um das billigste Huhn und Ei an. Dabei könnten sie ihre Marktmacht nutzen und dafür sorgen, dass gentechnikfreie Soja Standard in allen Ställen wird und zugleich die Tierhaltung verbessert wird“.
Edeka, Netto, und Kaiser’s Tengelmann wollen zwar auf Gen-Soja im Tierfutter verzichten, garantieren dies für Geflügelfleisch aber seit Jahren nicht. Anders bei Eiern: Nachdem Greenpeace im Jahr 2012 eine Abfrage für den Ratgeber „Essen ohne Gentechnik“ gestartet hatte, wurden nahezu alle frischen Eier des gesamten Lebensmitteleinzelhandels gentechnikfrei produziert. Jetzt wollen nur noch Rewe, tegut und Real dabei bleiben. Aldi bestätigt Greenpeace zwar, dass gentechnikfreies Soja in der Eierproduktion auch 2014 verfügbar sei, macht aber keine Zusagen, auf diese bessere Ware zu bestehen. Lidl sagt derzeit nur, man sei in Gesprächen.
Im Vergleich zur Vorsaison gibt es nach Angaben des brasilianischen Verbandes der Produzenten gentechnikfreier Soja (ABRANGE) zehn Prozent mehr gentechnikfreie Soja. Die Geflügelwirtschaft hingegen behauptet, dass gentechnikfreie Futtermittel nicht ausreichend verfügbar seien. „Der Einzelhandel nimmt diese Aussagen als gegeben hin und gibt damit die Verantwortung für seine Produkte ab“, sagt Töwe. „Ein gentechnikfrei gefüttertes Hähnchen würde maximal nur acht Cent mehr kosten. Allen voran sind die Discounterriesen nicht bereit, dies zu zahlen.“
Nur Rewe und tegut wollen Eier sowie frisches Hähnchenfleisch bei ihren eigenen Marken für den Verbraucher mit einem „Ohne Gentechnik“-Siegel bewerben. Dabei wünschen sich 75 Prozent der Verbraucher und Verbraucherinnen das Siegel „Ohne Gentechnik“ auf den Produkten wie eine aktuelle Emnid-Umfrage vom Januar dieses Jahres bestätigt.
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