Hamburg, 25. 4. 2014 – Eine Schiffstour gegen überalterte europäische Atomkraftwerke startet Greenpeace am morgigen Samstag, den 26. April, am französischen Atommeiler Fessenheim. Am Jahrestag des Super-GAU von Tschernobyl protestieren Aktivisten an Bord des Schiffes vor Frankreichs Uralt-AKW. Eine Schiffstour gegen überalterte europäische Atomkraftwerke startet Greenpeace am morgigen Samstag am französischen AKW Fessenheim. Am 28. Jahrestag des Super-GAU in Tschernobyl protestieren Aktivisten an Bord der „Beluga II“ vor Frankreichs Uralt-AKW. „Die Erinnerung an Tschernobyl führt uns die Katastrophe vor Augen, die ein schwerer Atomunfall verursacht“, so Susanne Neubronner, Atomexpertin von Greenpeace. „Das Risiko wächst mit dem Alter der Atomanlagen. Europa muss die Erneuerbaren Energien rasch ausbauen, um sich sicher und unabhängig mit Energie versorgen zu können.“
Acht Wochen lang wird die „Beluga II“ auf Rhein und Mosel in die Regionen alter AKW in Deutschland, Frankreich, Luxemburg und der Schweiz fahren. Weitere Stationen der Tour sind unter anderen Basel, Straßburg, Remich, Trier und Köln. In insgesamt 14 Städten wird die „Beluga II“ Halt machen. Besucher sind an Bord herzlich willkommen. In einer Ausstellung können sie sich über die Risiken durch alternde Atommeiler informieren und am Protest gegen die europäische Energiepolitik teilnehmen.
Ein Report, den Greenpeace heute veröffentlicht, beschreibt die Situation im havarierten AKW Tschernobyl nach dem katastrophalen Nuklearunfall im Jahr 1986. Damals explodierte Block vier des ukrainischen Atommeilers. Der radioaktive Fallout verseuchte weite Teile Europas. Der Bau einer neuen Schutzhülle um die havarierte Anlage herum ist bereits zwölf Jahre im Verzug und stockt derzeit wieder wegen der angespannten Situation in der Ukraine. Gleichzeitig wird der provisorische Sarkophag, der die austretende Strahlung zurückhalten soll, immer brüchiger.
Rund 1,5 Milliarden Euro haben die EU und 41 Länder schon bereitgestellt. Die ursprünglich veranschlagten Kosten haben sich verdreifacht und werden weiter steigen. Ungelöst ist noch immer die Bergung der brennstoffhaltigen, hochradioaktiven Massen im Reaktor. Deren Kosten in Milliardenhöhe sind bisher nicht berücksichtigt. Ob der explodierte Reaktor unter den gegebenen technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen jemals in ein ökologisch sicheres System überführt werden kann, ist zweifelhaft. „Fukushima und Tschernobyl machen deutlich, dass wir aus dieser gefährlichen Dinosauriertechnologie aussteigen müssen“, sagt Susanne Neubronner. Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, sich europaweit für ein ehrgeiziges Ausbauziel für Erneuerbare Energien von 45 Prozent bis zum Jahr 2030 einzusetzen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
vCard herunterladen
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
vCard herunterladen
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/205870-greenpeace-startet-protestfahrt-gegen-alternde-atomanlagen-in-europa/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zum Verhandlungsstand der Weltklimakonferenz
Vor Beginn der entscheidenden Verhandlungswoche der Weltklimakonferenz in Belém, zieht Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, Zwischenbilanz:
Greenpeace lädt ein zum Tag des offenen Heizungskellers am 15. November 2025
Mehr als 150 Privatleute in rund 90 Kommunen laden deutschlandweit am 15. November 2025 zum „Tag des offenen Heizungskellers“ ein.
Greenpeace zum World Energy Outlook der IEA
Die Internationale Energiebehörde (IEA) geht in ihrem heute veröffentlichten World Energy Outlook von einer sich beschleunigenden globalen Energiewende aus.
Greenpeace zeigt mit Simulation : Havarie des Öltankers “Eventin” hätte Ostsee-Ökosysteme schwer beschädigt
Eine Havarie des russischen Öltankers “Eventin”, der im vergangenen Januar stundenlang manövrierunfähig vor der Insel Rügen trieb, hätte die Küsten der Ostseeanrainerstaaten ökologisch schwer besch...
Greenpeace zu Kohlenstoffspeichergesetz im Bundestag
Die Koalitionsfraktionen sind sich einig, CCS an Gaskraftwerken zuzulassen. Hier wird eine Risikotechnologie gegen alle Einwände durchgeboxt, damit die Gasindustrie ihr Geschäftsmodell nicht ändern...