Bremen, 19. 5. 2014 – Gegen den fortschreitenden Raubbau an den Weltmeeren protestieren Aktivisten von Greenpeace und einem breiten Bündnis von Organisationen heute zu Beginn der EU-Konferenz zum europäischen Tag der Meere. Die Aktivisten haben vor den Bremer Messehallen eine fünf Meter hohe Skulptur errichtet. Eine Tiefsee-Förderplattform, ein Öltanker, ein Fischerei-Trawler und verrostete Atommüllfässer stellen übereinandergestellt die “Bremer Stadtmusikanten der Meereszerstörung“ dar. Auf Bannern steht in englischer und deutscher Sprache “Rettet unsere Meere“. „Tiefseebergbau, Hochseefischerei und Ölförderung zerstören die Ozeane. Die EU muss den Industrie-Wildwuchs stoppen und endlich funktionierende Schutzsysteme einrichten“, fordern die Organisationen. „Die Ausbeutung der Tiefsee-Ressourcen muss verboten bleiben bis ihre Umweltverträglichkeit bewiesen ist.“
Die Untersuchung von lediglich 250 Quadratmetern der Tiefsee liefert unser gesamtes biologisches Artenwissen in diesem Bereich. Nun droht der industrielle Ausverkauf und der Verlust bisher unbekannter Arten der Tiefsee. Auch Deutschland besitzt die Konzession für ein 75.000 Quadratkilometer großes Tiefsee-Gebiet im Pazifik. Dort sollen künftig Manganknollen gefördert werden. Das Programm “Blaues Wachstum“ der EU-Kommission beschäftigt sich hauptsächlich mit der wirtschaftlichen Ausbeutung der Ozeane. Etablierte Standards wie das Vorsorgeprinzip werden vielfach ignoriert. Dabei haben sich die Mitgliedsländer der Europäischen Union in zahlreichen regionalen und internationalen Abkommen wie der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie oder der Biodiversitätskonvention zum Schutz der Meere verpflichtet.
Das Aktionsbündnis ruft die Bundesregierung dazu auf, für ein international verpflichtendes Völkerrechtsinstrument zum Schutz der Hohen See einzutreten. Dieses muss bei den Vereinten Nationen angesiedelt sein und seine Umsetzung durch die UN kontrolliert werden. Die Folgen des Klimawandels bedrohen die Zukunft der Meere. Sie führen zum Verlust von Lebensräumen und haben einen rasanten Verlust der Artenvielfalt zur Folge. Nur durch sofortige Ausweisung und Kontrolle großflächiger Meeresschutzgebiete können die Effekte der globalen Katastrophe abgemildert werden.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
vCard herunterladen
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
vCard herunterladen
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/205856-meeresschutzer-protestieren-gegen-zerstorung-der-ozeane/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zu den heutigen Kabinettsbeschlüssen für das UN-Hochseeschutzabkommen
Das Bundeskabinett hat heute die beiden Gesetzesentwürfe beschlossen, die Deutschland für die Ratifizierung des UN-Hochseeschutzabkommens benötigt. Franziska Saalmann, Meeresexpertin von Greenpeace...
Greenpeace zu Norwegens Entscheidung gegen die Finanzierung von Tiefseebergbau
Die neue norwegische Regierung hat entschieden, dass bis Ende 2029 keine Gelder für den Tiefseebergbau zur Verfügung gestellt werden. Daraus folgt, dass die geplante Lizenzvergabe für die Bergbau-A...
Greenpeace zeigt mit Simulation : Havarie des Öltankers “Eventin” hätte Ostsee-Ökosysteme schwer beschädigt
Eine Havarie des russischen Öltankers “Eventin”, der im vergangenen Januar stundenlang manövrierunfähig vor der Insel Rügen trieb, hätte die Küsten der Ostseeanrainerstaaten ökologisch schwer besch...
Greenpeace zur 1. Lesung der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes
Der vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzesvorschlag zum Verbot von Öl- und Gasausbeutung in Meeresschutzgebieten der Ausschließlichen Wirtschaftszone droht im Bundestag abgeschwächt zu werden. D...
Greenpeace zu den EU-Fangquoten in der Ostsee
Der EU-Rat “Landwirtschaft und Fischerei” hat sich heute auf die Fangquoten für die Ostsee für das Jahr 2026 geeinigt.