Hamburg, 21.8.2014 – Die Mehrheit der größten Eierproduzenten und –vermarkter in Deutschland gewährleistet weiterhin eine gentechnikfreie Fütterung ihrer Hühner. 24 der 27 befragten Unternehmen produzieren ausschließlich Eier ohne Gentechnik. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Greenpeace. Damit bleibt ein bedeutender Teil der tierischen Produktion frei von Gen-Futter.
„Das ist ein wichtiger Erfolg! Die Verbraucherproteste der letzten Monate zeigen nun Wirkung. Die Eierbranche belegt, wer ohne Gentechnik füttern will, der kann das auch“, sagt Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. Anfang des Jahres sah es noch ganz anders aus: Im Februar kündigte der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft an, dass neben den Geflügel- auch die Eierproduzenten wieder Gen-Soja im Tierfutter einsetzen wollen.
Der deutsche Einzelhandel hatte daraufhin größtenteils seine Garantien für gentechnikfreie Eier und Geflügelfleisch zurückgezogen, was zu Verbraucherprotesten führte. „Die Supermärkte müssen sich jetzt gemeinsam hinter die Eierproduzenten stellen, die auf Gen-Futter verzichten, anstatt auf billige Ware zu setzen, die mit riskanten Gen-Pflanzen produziert wurde“, fordert Töwe. Während neben Rewe, Penny und tegut inzwischen auch Aldi Nord, Kaufland und Lidl wieder Eier ohne Gentechnik anbieten, stellen sich Aldi Süd, Kaiser´s Tengelmann und Netto weiterhin stur. Greenpeace fordert die Supermärkte auf im Sinne der Verbraucher nachzuziehen.
Ein Großteil der befragten Eierproduzenten lässt sich von ihren Futtermittellieferanten die gentechnikfreie Produktion des Tierfutters bestätigen. In vielen Fällen werden zusätzlich eigene Futtermittelproben gezogen und in Laboren analysiert. Immer mehr Produzenten lassen zudem externe Kontrollen durch unabhängige Prüfinstitute durchführen oder streben dies an. Um Gentechnikfreiheit der Eier allerdings sicher und dauerhaft zu garantieren muss eine Fütterung ohne Gen-Pflanzen als Branchen-Standard festgeschrieben werden. Die Möglichkeit dazu hat der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (KAT), der 95 Prozent der EU-Eierproduktion zertifiziert. Der Hauptteil der Einzelhändler bezieht ausschließlich KAT zertifizierte Eier.
Die deutschen Geflügelmäster müssen dem Vorbild der Eierproduzenten nun folgen und wieder auf Tierfutter ohne Gentechnik setzen. „Die Eierbranche scheint das Thema im Gegensatz zu den Geflügelmästern sehr Ernst zu nehmen. Wiesenhof, Rothkötter und Co könnten sich hier einiges abgucken“, sagt Töwe. „Die Supermarktketten dürfen beim Geflügelfleisch nicht locker lassen, müssen auch hier die gentechnikfreie Produktion zur Selbstverständlichkeit machen.“
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