New York, 23. 9. 2014 – Zum heutigen Klimagipfel in New York projizierten Greenpeace-Aktivisten am frühen Morgen die Forderung „Listen to the people – not the polluters“ auf das UN-Hauptquartier. Dort werden heute Staats- und Regierungschefs aus aller Welt über kurzfristige Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel sprechen. Die in neun Sprachen projizierte Forderung lautet auf Deutsch „Hört auf die Menschen – nicht die Verschmutzer“. „Die Menschen haben genug vom Zögern der Politiker und dem Einfluss einiger Konzerne“, sagt Martin Kaiser, Leiter der internationalen Klimapolitik von Greenpeace. „Das Problem ist klar, und die Lösung steht bereit. Wenn wir jetzt beginnen, aus Öl und Kohle auszusteigen, können wir bis 2050 komplett auf Erneuerbare Energien umsteigen.“
Mehr als 300.000 Menschen, und damit deutlich mehr als erwartet, hatten am Wochenende in New York gegen weitere Verzögerungen beim Klimaschutz und für den Umstieg auf Erneuerbare Energien protestiert. Die größte Klimademonstration der Geschichte wurde weltweit in Städten wie Melbourne, London und Berlin von Paralleldemos mit weiteren zehntausend Teilnehmern flankiert.
Mit den USA und China waren zuletzt ausgerechnet zwei notorische Klimasünder in Bewegung geraten. Während die USA die Emissionen schmutziger Kohlekraftwerken deutlich beschränkt, führt China derzeit in wichtigen Provinzen CO2-Obergrenzen ein. Beides erhöht den Druck auf Deutschland, sich im Klimaschutz ebenfalls wieder mehr anzustrengen. Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) setzt bei der Kohle an. Sie will beim Klimagipfel bekannt geben, dass Deutschland die öffentliche Finanzierung von Kohleprojekten im Ausland durch die staatliche KfW-Bank künftig massiv einschränkt. „Deutschland will zu Hause die Energiewende voranbringen und finanziert im Ausland schmutzige Kohlekraftwerke. Es ist höchste Zeit, dass Wirtschaftsminister Gabriel diese Absurdität beendet“, so Kaiser.
Der heutige Gipfel ist nicht Teil der offiziellen Klimaverhandlungen, die Ende 2015 in Paris in einem neuen Klimavertrag für die Zeit nach 2020 münden sollen. In New York geht es um kurzfristige und konkrete Klimaschutzmaßnahmen. Der Einladung von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon folgten mehr als 100 Regierungschefs aus aller Welt, darunter US-Präsident Barack Obama, Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande und Großbritanniens Premierminister David Cameron. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte ihre Teilnahme abgesagt, um bei einem Industrietreffen in Deutschland zu sprechen.
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