Hamburg, 29.12.2011 - Nach diesem Jahr der Schulden- und Finanzkrisen, der Naturkatastrophen und politischen Umwälzungen sieht Greenpeace weiterhin die größte Herausforderung darin, die Klimakrise aufzuhalten. 'Für den Schutz des Klimas und andere ökologische Schulden brauchen wir auch Rettungsschirme. Und zwar jetzt und nicht erst, wenn es zu spät ist, sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland. Viele Menschen sind bereits durch den Klimawandel bedroht. Und auch wir werden Konflikte um knapper werdende Rohstoffe zu spüren bekommen. Wir brauchen schnelle Lösungen.'
Greenpeace fordert Lösungen von denjenigen Branchen, die den Klimawandel verursachen. Vor allem die Öl- und Kohleindustrie blockiert mit ihrem Einfluss den Klimaschutz. Die unabhängige Umweltschutzorganisation hat dies in einem Bericht belegt und bei den UN-Klimaverhandlungen in Durban wieder erlebt. Als Europas größter Autokonzern steht auch VW im Fokus der Umweltschützer. Die Menge der Autos, die VW herstellt, birgt ein gewaltiges Potential zur Verringerung von CO2. Wir erwarten daher Spritspartechnik in Serie und Unterstützung für die Pläne der EU, den CO2-Ausstoß um 30 Prozent zu verringern' sagt Brigitte Behrens. Zudem will die Organisation die Arktis vor der Ausbeutung weiterer Ölvorkommen schützen.
Wie groß die Bedrohung durch Atomkraft ist, zeigte die Katastrophe von Fukushima. Dieser Schock bewirkte immerhin, dass die Regierung von Angela Merkel ihre alte Fehlentscheidung kassierte und beschloss, aus der Atomkraft auszusteigen und die Energiewende voranzubringen. Greenpeace zeigte bereits mit dem Energiekonzept Der Plan, wie 100 Prozent Erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 in Deutschland zu erreichen sind. Die Umweltschützer haben massiv um die Energiewende gerungen und werden sich dafür einsetzen, dass sie nicht ins Stocken gerät. Denn bislang gibt es in der Regierung niemanden, der alle Maßnahmen steuert. Greenpeace erwartet außerdem, dass die Regierung das Dauerproblem der Atommüllentsorgung löst und den ungeeigneten Salzstock in Gorleben von der Liste möglicher Endlager streicht.
Für die Regulierung des Klimas sind auch die heimischen Wälder wichtig. Derzeit ist alter Baumbestand durch Abholzung bedroht. Greenpeace fordert, bis zum Jahr 2020 die wertvollen Buchenwälder auf fünf Prozent der Waldfläche als Nationalpark zu schützen. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) hält dagegen nur ein Prozent der Buchenwälder für erhaltenswert.
Erfolgreich verlief die Detox-Kampagne von Greenpeace gegen chemiebelastete Textilien. Nach Protesten verpflichteten sich Nike, Puma, Adidas, H&M und C&A, ab dem Jahr 2020 ohne giftige Chemikalien zu produzieren. Zudem entschied der Europäische Gerichtshof nach einer Klage von Greenpeace gegen ein Patent auf embryonale Stammzellen, um die kommerzielle Verwertung menschlicher Embryonen zu verhindern. Das Greenpeace-Jahr in Bildern: http://issuu.com/greenpeacede/docs/gp_rueckblick2011_1612.
Die Zahl der Förderer und die Erträge der Umweltschutzorganisation sind im Jahr 2011 nach vorläufigen Schätzungen gestiegen (2010: 566.000 Förderer, 47,7 Millionen Euro).
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