Lima, 14. 12. 2014 – Ohne den erhofften und nötigen Durchbruch endete gestern die UN-Klimakonferenz in Peru. „In Lima sollten die Fundamente für den Weltklimavertrag von Paris 2015 gelegt werden, doch es wurde nicht einmal die Baugrube fertig gestellt“, sagt Martin Kaiser, Leiter des internationalen Klimateams von Greenpeace. „Der mühsam errungene Kompromiss ist enttäuschend, denn er verschiebt die wichtigsten Streitpunkte auf nächstes Jahr, statt erste Lösungen zu beschließen.“
Die Konferenz war mit großen Erwartungen gestartet. Im Vorfeld hatten sich die weltgrößten CO2-Emittenten USA und China erstmals auf ein Abkommen zum Klimaschutz geeinigt. Zudem hatte der Weltklimarat in seinem Anfang November vorgelegten fünften Klimareport nachdrücklich die Verbrennung fossiler Energien als Problem und die erneuerbaren Energien als Lösung beschrieben. Doch diese Dynamik setzte sich in Lima nicht fort. Die Staaten konnten sich nicht auf eine einheitliche und vergleichbare Formulierung ihrer Klimaziele einigen. China und weitere Schwellenländer lehnten zudem eine verbindliche Bewertung dieser Vorschläge noch vor der Pariser Konferenz ab. Ohne diese aber lässt sich nicht sagen, ob die Klimaziele ausreichen oder nachgebessert werden müssen. „Wenn man bedenkt, dass die bisherigen Klimaziele einen Temperaturanstieg um 3 bis 4 Grad bedeuten, ist das schlicht verantwortungslos“, so Kaiser.
In Lima wurde ein erster Entwurf für einen neuen Klimavertrag verabschiedet. Darin finden sich wichtige Ziele, zum Beispiel der vollständige Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis zum Jahr 2050 oder die Verkürzung von Klimaschutzzielen auf fünf Jahre. „Bundeskanzlerin Merkel muss diese guten Ansätze während der deutschen G7-Präsidentschaft aufgreifen und verstärken“, so Kaiser.
Fortschritte gab es zumindest in Finanzierungsfragen. Der Grüne Klimafonds, der Geld für besonders vom Klimawandel betroffene Ländern bereitstellen soll, wuchs auf mehr als 10 Milliarden Dollar an. Dennoch weigerten sich die USA, die Europäische Union und andere Industriestaaten hartnäckig, neue Finanzhilfen für die Zeit nach 2020 zuzusagen. Ab dann soll der Fonds mit jährlich 100 Milliarden Dollar ausgestattet werden, um die Folgen des sich verstärkenden Klimawandels in den ärmeren Ländern zu begrenzen. Wie diese Gelder zusammen kommen sollen, ist jedoch weiterhin unklar.
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