Hamburg/Peking, 19. März 2015 – Nach einer Untersuchung von Greenpeace sind die Trendsetter der sauberen Textilproduktion Fast-Fashion-Ketten wie H&M und Zara, Sportartikelhersteller Puma und Adidas sowie zwölf weitere Modefirmen. Auf Druck der Detox-Kampagne von Greenpeace haben diese globalen Textilkonzerne einige besonders schädliche Chemikalien aus der Produktion verbannt. Zudem sind sie Vorreiter im Kampf gegen Wasserverschmutzung. Nike und der chinesische Sportartikelriese LiNing dagegen setzen weiterhin umwelt- und gesundheitsgefährdende Schadstoffe in der Produktion ein. Absolute Schlusslichter sind die Luxusfirmen. „Die meisten Firmen stehen zu ihrem Wort und beginnen Mode zu produzieren, die die Umwelt verkraften kann. Der Wandel zur giftfreien Kleidungsproduktion ist bereits in vollem Gange“, sagt Kirsten Brodde, Textil-Expertin von Greenpeace.
In der Untersuchung prüft Greenpeace 18 globale Kleidungsfirmen, die sich auf Druck von Greenpeace schon lange auf eine saubere Textilproduktion bis 2020 verpflichtet haben. Außerdem bewertet Greenpeace weitere Unternehmen, die sich bislang gegen das Entgiften sperren. Die Firmen listet Greenpeace in den Kategorien „Detox-Trendsetter“, „Greenwasher“ und „Detox-Schlusslichter“. Haben Unternehmen besonders gefährliche Schadstoffe wie Alkylphenolethoxylate, Weichmacher oder per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) aus ihrer Produktion bereits entfernt und Abwasserdaten veröffentlicht, dann werden sie als „Detox-Trendsetter“ geführt. Dies ist bei 16 Firmen der Fall. H&M verbannte als erste Firma vor zwei Jahren die krebserregenden und hormonell wirksamen PFC, die Kleidung gegen Schmutz und Wasser imprägnieren. Zara hat die Abwasserdaten von über 100 Fabriken offen gelegt – und führt auf diesem Sektor. Die „Greenwasher“ Nike und LiNing dagegen haben trotz Detox-Verpflichtung weder Chemikalien aussortiert noch Abwasserdaten veröffentlicht.
Die Detox-Schlusslichter sind GAP und Luxusfirmen wie Versace, Louis Vuitton oder Hermès – diese haben noch nicht einmal versprochen, die teure Haute Couture sauber zu produzieren. „Die angeblichen Edel-Marken scheren sich nicht um giftfreie Produktion. Gerade bei hohen Preisen muss Spielraum für saubere Produktion sein“, sagt Brodde.
Bereits 30 internationale Modemarken und Discounter wie Lidl und Penny haben sich gegenüber Greenpeace verpflichtet, bis zum Jahr 2020 alle Risiko-Chemikalien aus ihrer Produktion zu entfernen. Das entspricht etwa 15 Prozent der globalen Textilproduktion. Die giftigen Chemikalien, die die Modefirmen zum Färben und Ausrüsten von Textilien einsetzen, verschmutzen Gewässer und Trinkwasserreserven besonders in den Herstellungsländern. In den großen Städten Chinas – dem Land mit der größten Textilproduktion – sind über 60 Prozent der Trinkwasserreserven ernsthaft verschmutzt. Chinas Textilindustrie ist dafür mitverantwortlich: Sie ist für 10 Prozent der industriellen Abwasserlast des Landes verantwortlich.
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