Hamburg, 12. 5. 2015 – Für eine globale Energiewende ohne Kohle und Atomkraft demonstrierten acht Greenpeace-Aktivisten heute Morgen beim Treffen der G7-Energieminister in Hamburg. Auf dem Vordach und vor dem Eingang des Tagungshotels Atlantic hielten sie drei Handbanner mit der Aufschrift „G7: Stoppt Kohle und Atom“. Weltweit gehen rund 60 Prozent des Atom- und 30 Prozent des Kohlestroms auf das Konto der sieben führenden Industrienationen. In Hamburg will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) mit seinen internationalen Kollegen auch erörtern, welches langfristige Ziel die Gemeinschaft für den Klimaschutz anstrebt und vor der UN-Klimakonferenz in Paris unterstützen will.
„Die G7 haben nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn sie in der Lage sind, eine mutige Vision zu entwickeln“, sagt Tobias Münchmeyer, Energieexperte von Greenpeace. „Gabriel muss seine Rolle als Gastgeber nutzen, um für eine weltweite Energiewende einzutreten. Nur 100 Prozent Erneuerbare Energien bewahren die Menschheit vor den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels.“
Der Widerstand gegen ehrgeizige Ziele beim Klimaschutz kommt vor allem aus Japan und Kanada. Dabei spielt Japan eine entscheidende Rolle innerhalb der G7, da das Land nach dem Atomdesaster in Fukushima vor wichtigen energiepolitischen Entscheidungen steht. Japan schaltete nach dem Atomunfall in Fukushima alle Atomkraftwerke ab. 19 Monate lang ist das Land nun komplett atomstromfrei. Dennoch drängt die Regierung darauf, die ersten Reaktoren schnell wieder anzufahren. Zudem will sie die Kohleverstromung ausweiten. „Japan muss endlich die richtigen Schlüsse aus der Fukushima-Tragödie ziehen: Erneuerbare Energien sind sicher und wirtschaftlich attraktiv“, sagt Münchmeyer.
Als Land der Energiewende kommt Deutschland eine internationale Vorreiterrolle zu. Gabriel muss sich daher mit seiner geplanten Klimaschutzabgabe auf besonders schädliche Braunkohlekraftwerke gegen die Kohlelobby durchsetzen. Mit diesem Instrument will der Minister das deutsche Klimaschutzziel – minus 40 Prozent CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 - noch erreichen. Doch Stromkonzerne, die Bergbau-Gewerkschaft IG BCE und Teile von CDU und SPD sträuben sich gegen jeglichen Klimabeitrag der Kohle.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9 - 14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/205711-greenpeace-aktivisten-demonstrieren-bei-g7-energieministertreffenVerwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Stellungnahme zum Jahrestag des Atomausstiegs in Bayern
Energie-Expertin Saskia Reinbeck von Greenpeace in Bayern zieht eine Bilanz des ersten Jahrs ohne Atomstrom und fordert von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) einen zügigere...
Greenpeace-Studie: Ukraine kann Energiebedarf nur mit Wind und Sonne auf Bruchteil der Landesfläche decken
Um den gesamten Strombedarf der Ukraine alleine mit Solar- und Windenergie zu decken, benötigt das Land nur ein Hundertstel seiner dafür geeigneten Landesfläche.
Stellungnahme zum Erfolg der Klimaklage vor dem EGMR
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat bestätigt, dass mangelnder Klimaschutz Menschenrechte verletzt. Für Gianna Martini, Greenpeace-Expertin für Klima und Energie, ist da...
Greenpeace-Studie belegt: Im Jahr nach dem Atomausstieg sinken CO2-Ausstoß und Strompreise
Die Stromerzeugung in Deutschland verursacht im ersten Jahr ohne Atomstrom weniger Treibhausgase und ist günstiger sowie sicherer geworden als im Vorjahreszeitraum.
Wasserstoff nicht verheizen: Verbände appellieren an Deutschlands Bürgermeister:innen
In einem offenen Brief warnen 217 Organisationen davor, Wasserstoff großflächig in der kommunalen Wärmeplanung einzuplanen.