Hamburg, 8. Juni 2015 – Auf dem G7-Gipfel haben die Staats- und Regierungschefs neue Ziele für den Meeresschutz vereinbart. Dies betrifft das Problem Plastikmüll im Meer sowie den Abbau von Bodenschätzen des Meeres (Tiefseebergbau). Eine Kurzanalyse von Dr. Sandra Schöttner, Greenpeace-Meeresexpertin:
Mit einem Aktionsplan wollen die G7-Staaten ab sofort gemeinsam gegen die Vermüllung der Meere vorgehen, insbesondere durch Plastikabfälle. Das kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn unsere Ozeane verkommen zum Plastik-Endlager. Sogar eine „weltweite Bewegung“ wollen die Staats- und Regierungschefs starten. Das sind ungewohnt kämpferische Worte in einem politischen Beschlusstext, aber sie geben Hoffnung. Um die Plastikflut einzudämmen, müssen alle an einem Strang ziehen: Politik, Wirtschaft, Forschung und Verbraucher. Der G7-Beschluss umfasst konkrete Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung und Beseitigung von Müll im Meer. Das ist sicherlich ausbaufähig, aber eine gute Steilvorlage für die Bundesregierung, um das Plastikproblem im eigenen Land anzugehen.
Eine Entscheidung zur Förderung von Meeresbodenschätzen war längst überfällig: Denn das Gerangel um Such- und Förderlizenzen hat längst begonnen – ohne, dass die Folgen für die Meeresumwelt auch nur im Geringsten abgeschätzt werden könnten. Gut, dass G7 einen Punkt gesetzt hat und für Transparenz, Sicherheit und Nachhaltigkeit sorgen will. Besonders erfreulich ist das klare Bekenntnis zum Vorsorgeansatz. Halten die Staats-und Regierungschefs, was sie versprechen, heißt das: Es findet kein Tiefseebergbau statt, wenn nicht wissenschaftlich klar belegt ist, dass die Meeresumwelt keinen Schaden nehmen wird. Das darf kein reines Lippenbekenntnis bleiben!
Mehr Infos auf http://www.greenpeace.de/presse/presseerklaerungen/plastik-im-meer. Die G7-Beschlussdokumente sind online unter http://bit.ly/1HWCiHU.
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