Hamburg, 12.6.2015 – Greenpeace-Aktivisten veranstalten morgen in 40 Städten von Kiel bis München Deutschlands größte Kleidertauschparty. Jeder Mitmacher kann im Schnitt fünf abgelegte Kleidungsstücke mitbringen und sie kostenlos gegen andere Teile tauschen. Bislang haben sich alleine über Facebook rund 6.000 Teilnehmer angemeldet, erwartet werden über 10.000. „Kleidertauschpartys sind eine Antwort auf den ungebremsten Modekonsum. Sie befriedigen unsere Lust auf Neues, ohne die Gewässer zu vergiften oder gewaltige Müllberge zu produzieren“, sagt Kirsten Brodde, Textilexpertin von Greenpeace. Die Kleiderbranche läuft auf Hochtouren und vergiftet damit zunehmend die Gewässer: In China, dem Land mit der größten Textilproduktion, sind etwa zwei Drittel der Gewässer bereits mit umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien kontaminiert, vor allem aus der Textilindustrie.
Der Kleidungskonsum verdoppelt sich inzwischen alle zehn Jahre. Immer öfter kaufen wir immer billigere Kleidung – ein T-Shirt für 2,99 Euro oder eine Kinderjeans für 7,99 Euro ist keine Seltenheit mehr. Jeder Deutsche kauft im Schnitt 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr, Jugendliche sogar deutlich mehr. Entsprechend selten tragen wir die schnell erworbenen Stücke: Ein Party-Top wird im Schnitt 1,7-mal getragen, bevor es ausrangiert wird. Und 40 Prozent unserer Kleidung sind Schrankhüter – wir tragen sie praktisch nie. Nach ihrer kurzen Lebensdauer landen drei von vier Kleidungsstücken im Müll, nur ein Viertel wird recycelt. „Statt im Müll zu landen, werden etwa 50.000 ausrangierte Kleidungsstücke den Besitzer wechseln. Das sind auch 50. 000 weniger neu gekaufte Teile – eine gute Nachricht für die Umwelt“, sagt Brodde.
Mit der neuen Konsum-Kampagne will Greenpeace die Alternativen populärer machen: Gebraucht statt neu kaufen, reparieren statt wegwerfen, zertifizierte Mode statt billiger Massenware. Eine neue interaktive Karte zeigt, wo Secondhand-Läden, Repair-Cafés oder Eco-Fashion-Stores in der Nähe liegen. Jeder kann mitmachen – und „Greenpeace-Konsumbotschafter“ werden. „Denn jeder hält die Fäden in der Hand – und kann mit unkonventionellen Ideen Mode machen“, sagt Brodde.
Mit der Detox-Kampagne hat Greenpeace bereits 15 Prozent der globalen Textilproduktion auf Entgiftungskurs gebracht. 31 internationale Modemarken und Discounter von Adidas über H&M bis zu Aldi haben sich verpflichtet, bis zum Jahr 2020 alle Risiko-Chemikalien aus ihrer Produktion zu entfernen.
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