Garmisch-Partenkirchen, 28. 5. 21 – Auf der Zugspitze setzen 20 Greenpeace-Aktive heute ihren Protest für mehr Klimaschutz und einen schnellen Verbrenner-Ausstieg von Volkswagen fort. Sie bringen die vorgestern in Emden entliehenen, rund 1500 VW-Autoschlüssel auf den nördlichen Schneeferner, einen durch die Erderhitzung bedrohten Gletscher. Neben einem etwa 100 Quadratmeter großen, ölverschmutzten VW-Logo kritisieren sie den Konzern mit dem 300-Quadratmeter-Banner „Von Wegen: Klimaschutz“. Aus Protest gegen die massiven Klimaschäden, die Volkswagens Verbrenner-Autos weltweit verursachen, hatten die Umweltschützer:innen vorgestern Fahrzeugschlüssel sichergestellt. Greenpeace hat Volkswagen-Chef Herbert Diess heute zu einem Gespräch auf der Zugspitze eingeladen und hält die Schlüssel dort zur Abholung bereit.
„Es ist ein Skandal, dass sich Volkswagen als Vorreiter der Elektromobilität inszeniert, aber noch immer 95 Prozent der verkauften VW Öl verbrennen und CO2 ausstoßen“, sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan. „Mit seiner falschen Modellpolitik blockiert VW die Verkehrswende und den zügigen Umstieg auf Elektromobilität.“ Greenpeace fordert, dass Volkswagen die Entwicklung weiterer Verbrenner stoppt und ab Mitte des Jahrzehnts in Deutschland nur noch Elektroautos verkauft.
Die durch den Temperaturanstieg bereits stark geschrumpften fünf bayerischen Gletscher drohen bis Anfang der 2030er-Jahre vollständig zu verschwinden, zeigt der jüngste Gletscherbericht des bayerischen Umweltministeriums. Die schmelzenden Gletschern zeigen eindrücklich, wie rasant und unwiederbringlich der Klimawandel unsere Welt verändert. Die Umweltschützer:innen fordern den weltweit zweitgrößten Autohersteller Volkswagen zu mehr Klimaschutz auf: Alleine die im Jahr 2018 verkauften Autos des Konzerns stoßen über ihren Lebenszyklus mehr Treibhausgase aus, als ganz Australien. Bestätigt sehen sich die jungen Klimaschützer:innen durch jüngste Gerichtsurteile: Ende April erklärte das Bundesverfassungsgericht es für nicht legitim, Maßnahmen zum Klimaschutz in die Zukunft zu verschieben und so die Freiheitsrechte künftiger Generationen zu beschneiden. Mit ähnlicher Argumentation verurteilte diese Woche ein niederländisches Gericht den Ölkonzern Shell dazu, seinen CO2-Ausstoß weit schneller zu senken.
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