Bonn, 1. Juli 2015 – Heute hat die UN-Kulturorganisation Unesco über den Antrag zum Schutz des Great Barrier Reef entschieden und ihre Vorentscheidung bestätigt: Die Unesco äußerte nach wie vor deutliche Bedenken und fordert binnen 18 Monaten von Australien einen Fortschrittsreport ein. Damit reagiert das Welterbe-Komitee auf die geplanten Schutzmaßnahmen im „Reef-2050-Plan“ der australischen Regierung, die mit dem massiven Ausbau der Kohleförderung im Nordosten des Landes das Weltnaturerbe gefährdet. Es kommentiert Sandra Schöttner, Meeresbiologin bei Greenpeace.
Das Welterbe-Komitee hat Australien heute erneut die dunkelrote Karte gezeigt und seine Vorentscheidung zum Welterbe-Status des Great Barrier Reef bestätigt. Das kann nur ein allererster Schritt sein, um den Schutz dieses einzigartigen marinen Ökosystems zu sichern.
Die australische Regierung muss jetzt liefern und beweisen, dass sie den Riffschutz wirklich ernst nimmt. Allein den Reef-2050-Plan umzusetzen, reicht dafür nicht aus. Denn dieser sogenannte Nachhaltigkeitsplan ist bei genauem Hinsehen nur ein Blendwerk mit Hintertürchen. Er erlaubt Australien weiterhin den zerstörerischen Ausbau von Kohleminen sowie Kohlehäfen im Welterbegebiet. Und: Der Plan berücksichtigt weder die Schäden durch den Klimawandel noch durch andere menschliche Eingriffe.
Die Unesco darf sich jetzt nicht hinhalten oder gar täuschen lassen. Das Welterbe-Komitee muss in 18 Monaten Bilanz ziehen, welche Fortschritte Australien beim Riffschutz tatsächlich vorweisen kann. Stellt sich heraus, dass Australien ein reines Lippenbekenntnis abgelegt hat, muss das Great Barrier Reef auf die Rote Liste. Bereits jetzt sind fünf von acht Kriterien erfüllt, um das Riff auf die Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen. Daran wird sich auch die Unesco messen lassen müssen.Sandra Schöttner, Meeresbiologin bei Greenpeace
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/205675-kommentar-zur-entscheidung-der-unesco-uber-den-schutz-des-great-barrier-reefVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zur Abschaffung des Meeresbeauftragten in der neuen Regierung
Zum Abschluss der Nationalen Meereskonferenz in Berlin kündigt Umweltminister Carsten Schneider (SPD) an, dass der Meeresschutz eine seiner Prioritäten sei. Doch ausgerechnet die politische Verantw...
Greenpeace-Stellungnahme zur Einreichung des Tiefseebergbau-Antrags von The Metals Company
Als weltweit erstes Unternehmen hat The Metals Company (TMC) bei der US-Behörde NOAA den ersten Abbauantrag für Tiefseebergbau eingereicht. Das Unternehmen will damit globale Vereinbarungen im Rah...
Stellungnahme zum US-Dekret für Tiefseebergbau
Tiefseebergbau bedeutet immer den Verlust einzigartiger Lebensräume und den Tod unzähliger, oft noch unentdeckter Arten.
Greenpeace-Stellungnahme zu den Versuchen des Tiefseebergbauunternehmens The Metals Company, die Internationale Meere...
Das Tiefseebergbauunternehmen The Metals Company (TMC) hat angekündigt, die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) zu umgehen.
Greenpeace-Stellungnahme zum neuen EU-Sanktionspaket gegen die russische Schattenflotte
Lange war das EU-Sanktionspaket eine Reihe zögerlicher Schritte. Mit der aktuellen Listung von 73 Schiffen ändert sich dies.