Berlin, 29. 7. 2015 – Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), die für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit Stoffe auf Krebsgefahren untersucht, hat heute einen ausführlichen Bericht über die Gesundheitsauswirkungen des Pestizids Glyphosat vorgelegt. Schon im März dieses Jahres stufte die IARC in einer ersten Kurzanalyse in der Medizinzeitschrift „Lancet Oncology“ das Spritzmittel als „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen ein. Diese Einschätzung bestätigt der jetzt erschienene Bericht. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff:
Solange unklar ist, welche Gesundheitsrisiken von Glyphosat ausgehen, muss das Vorsorgeprinzip gelten. Alle Anwendungen, bei denen es sehr wahrscheinlich ist, dass Menschen mit Glyphosat in direkten Kontakt kommen, müssen umgehend ausgesetzt werden. Nicht zu reagieren wäre verantwortungslos. In Deutschland wird in den kommenden Wochen Raps mit Glyphosat totgespritzt, um den Reifungsprozess zu beenden und die Ernte zu erleichtern. Diese Praxis muss ein Ende haben.
Der Bericht der IARC darf nicht heruntergespielt werden. Die Bewertungsbehörden wie das Bundesinstitut für Risikoforschung BfR können jetzt nicht so tun, als wäre nichts gewesen. Die Einstufung muss ernst genommen und in die Neubewertung mit einfließen. Das ist bisher nicht geschehen.
Die Abhängigkeit der Landwirtschaft von einem wahrscheinlich krebserregenden Totalherbizid wie Glyphosat ist ein generelles Problem. Ein grundsätzlicher Wandel in der Landwirtschaft ist unumgänglich. Agrarökologische Methoden müssen den Griff zur Giftspritze ablösen.Christiane Huxdorff, Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin
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