Paris, 11.12.2015 – 30 Greenpeace-Aktivisten demonstrieren in den letzten Stunden der UN-Klimaverhandlungen in Paris auf dem Triumphbogen für das klare Signal einer globalen Energiewende. Weitere Klimaschützer verwandeln den Kreisverkehr um das Pariser Wahrzeichen und angrenzende Straßen mit Ökofarbe in eine riesige Sonne. Sie fordern damit von der Klimakonferenz ein klares Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien, das im gestern veröffentlichten vorfinalen Entwurf eines Abkommens fehlt. Auch die vollständige Umstellung auf Erneuerbare Energien bis 2050 muss im Klimaabkommen festgelegt werden. Beides ist nötig, um die weltweite Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Das vorläufige Pariser Abkommen will hoch hinaus, aber bislang endet die Leiter auf halber Strecke. Das ambitionierte Ziel von 1,5 Grad ist nur etwas wert, wenn sich die Länder auch verpflichten, bis zum Jahr 2050 aus Kohle, Öl und Gas auszusteigen“, sagt Greenpeace-Klimaexperte Martin Kaiser.
Derzeit handeln Vertreter von mehr als 190 Ländern in Paris ein Klimaschutzabkommen aus, das morgen präsentiert werden soll. Die gestern Nacht vorgelegte vorfinale Version erwähnt zwar weiterhin das Ziel, den Temperaturanstieg möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Gestrichen worden ist hingegen die Verpflichtung, aus Kohle, Öl und Gas auszusteigen, die Dekarbonisierung. Klimawissenschaftler betonen einhellig, dass der Temperaturanstieg nur unter kritischen Werten gehalten werden kann, wenn die Weltwirtschaft bis zur Mitte des Jahrhunderts weitgehend ohne fossile Energien auskommt. „Kanzlerin Merkel muss sich dafür einsetzen, dass Paris unmissverständlich klar macht: Kohle, Öl und Gas haben mittelfristig keinen Platz im Energiemix“, so Kaiser.
Eine vollständige Umstellung der weltweiten Energieversorgung auf Erneuerbare Energien bis zur Mitte des Jahrhunderts ist technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll, wie Greenpeace im Energieszenario „EnergyRevolution“ vorrechnet. Die Investitionen für eine solche globale Energiewende würden unter dem Strich mehr als wettgemacht durch eingesparte Brennstoffkosten. Zudem würde der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren alleine bis zum Jahr 2030 etwa 20 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Das Szenario „Energy Revolution“ finden Sie hier: http://bit.ly/1mXNj2K
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