Hamburg, 3. Februar 2016 – Der weltweit größte Dosenthunfischhersteller Thai-Union-Group mit Sitz in Thailand gab gestern bekannt, 51% des deutschen Fischverarbeitungsbetriebes Rügen Fisch übernommen zu haben. Aufgrund von Menschenrechtsverletzungen in den Zuliefererbetrieben, dem Einsatz extrem zerstörerischer Fangmethoden und der Ausbeutung überfischter Thunfischbestände wächst international die Kritik an der Thai Union Group. Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack kommentiert die Übernahme:
Thai Union steht seit langem für Sklavenarbeit auf den Schiffen und zerstörerische Fangmethoden. Rügen-Fisch-Vorstand Andrew Bergmann hätte sich das firmeneigene Nachhaltigkeitsmotto zu Herzen nehmen sollen: ‚Fischfang ja – aber nicht um jeden Preis‘.
Die Thai-Union-Group darf den deutschen Markt nicht mit Sklaven-Thunfisch fluten. Greenpeace fordert das Unternehmen auf, Arbeitsrechtsverletzungen und zerstörerische Fischereimethoden aus seiner Lieferkette zu verbannen.
Verbraucher können mit ihrem Fischkonsum ein deutliches Zeichen setzen. Welcher Fisch noch auf den Teller darf, zeigt der aktuelle Greenpeace-Fischratgeber.Thilo Maack, Greenpeace-Meeresbiologe
Selbst SPD-intern war die Übernahme von Rügen Fisch umstritten, das zeigt ein Brandbrief der Sassnitzer SPD-Fraktion an Bund und Länder von Mitte Januar 2016
2015 hatte die EU Taiwan wegen illegaler Fischereipraktiken verwarnt, später im Jahr auch Thailand. Thai Union bezieht seinen Thunfisch zu einem großen Teil von taiwanesisch geflaggten Thunfischfängern, in Thailand wird der illegal gefangene Thunfisch verarbeitet. Der nächste Schritt wäre ein EU-Importverbot für thailändische Fischprodukte auf dem europäischen Markt. Als größtes thailändisches Fischereiunternehmen hat es Thai Union maßgeblich in der Hand, ob die EU die rote Karte zeigt.
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