Hamburg, 15.1.2017 – Eine staatliche Haltungskennzeichnung von Fleisch würden laut einer repräsentativen Umfrage von Greenpeace 89 Prozent der Deutschen begrüßen. Bei Eiern ist dies längst üblich. 79 Prozent der Bundesbürger sprechen sich für eine verpflichtende Kennzeichnung aus. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte im Auftrag von Greenpeace dazu vom 4. bis 6. Januar deutschlandweit 1003 Menschen. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hingegen schlägt ein rein freiwilliges Tierwohl-Siegel vor. „Die Menschen wollen wissen, was auf ihrem Teller landet. Minister Schmidt muss dem Wunsch nach mehr Transparenz nachkommen und die Fleischindustrie so schnell wie möglich zur Kennzeichnung verpflichten“, sagt Stephanie Töwe-Rimkeit, Agrarexpertin von Greenpeace. „Die Fleischproduzenten dürfen Verbraucher nicht länger mit Hofidylle und irreführendem Marketing täuschen.“ (Die Umfrage online.)
Die Zustimmung zu einer verpflichtenden Haltungskennzeichnung ist in allen Altersgruppen sowie bei Männern und Frauen ähnlich groß. Lediglich acht Prozent der Befragten finden eine solche Kennzeichnung nicht hilfreich. 59 Prozent sind der Ansicht, dass eine Kennzeichnung Verbraucher dazu brächte, vor allem Fleisch aus besserer Tierhaltung zu kaufen. Einzig die Anhänger der AfD stehen einer Haltungskennzeichnung etwas weniger positiv gegenüber als der Rest der Bevölkerung (75 Prozent Zustimmung).
Die Massentierhaltung belastet durch den Ausstoß von Treibhausgasen massiv das Klima. Ein Übermaß an Gülle führt zu umweltschädlichen Nitrat- und Phosphatwerten in Oberflächen- und Grundwasser. Tierschützer prangern immer wieder die unerträglichen Haltungsbedingungen in vielen konventionellen Ställen an. Nach eigenen Angaben essen bereits 45 Prozent der Bundesbürger aus Umweltschutzgründen weniger Fleisch, weitere 33 Prozent können es sich laut Umfrage vorstellen. Im Greenpeace-Zukunftsmodell für die Landwirtschaft „Kursbuch Agrarwende 2050“ fordert die Umweltorganisation, die Fleischproduktion für Umwelt und Tierwohl bis zum Jahr 2050 um die Hälfte zu reduzieren.
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