Greenpeace-Kommentar zu den Ostsee-Fangquoten für 2018

Hamburg, 10. Oktober 2017 - Bei den für die deutsche Fischerei wichtigen Heringsbeständen wurden die Quoten um fast 40% gekürzt. Die Dorsch-Fangmengen bleiben gleich, es dürfen also weiterhin fast 6.000 Tonnen davon gefangen werden. Das haben die EU-Fischereiminister heute früh in Luxemburg beschlossen. Wissenschaftler empfehlen noch niedrigere Quoten, um die Fischbestände zu schonen. Die EU-Kommission hatte den Ministern zudem vergeblich ein Fangverbot von Aal in der Ostsee vorgeschlagen. Es kommentiert Thilo Maack, Greenpeace-Meeresexperte:

Die EU-Fischereiminister erlauben auch im kommenden Jahr zu hohe Fangmengen und  verschärfen damit die Überfischung in der Ostsee. So werden sich die Dorschbestände nicht erholen können. Erneut beugen sich die Minister den kurzsichtigen Interessen der Fischereiindustrie und ignorieren wissenschaftlich empfohlene Höchstmengen. Besonders tragisch wird sich das auf die Aal-Bestände auswirken. Greenpeace fordert ein Fangverbot als einzige Möglichkeit, um den Aal in der Ostsee vor dem Aussterben zu bewahren.
Nach jahrzehntelanger Misswirtschaft geht der Fischindustrie immer weniger Fang ins Netz. Neben der industriellen Überfischung machen den geschrumpften Fischbeständen vor allem die Klimakrise und Rückstände aus der Landwirtschaft zu schaffen. Nur wenn die Fischereiminister Meeresschutzgebiete etablieren, haben Aal, Dorsch und Hering eine Chance. Dies ist auch Aufgabe der kommenden Bundesregierung. Thilo Maack, Greenpeace-Meeresexperte

Für Rückfragen erreichen Sie Thilo Maack unter Tel. 0171-8780841.

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