Auch in zwölf Bodenproben aus dem Uferbereich und Flussbett des Rheins finden sich Mikroplastikpartikel in einer starken Konzentration. Bis zu 22038 Partikel pro Kilogramm Trockengewicht lassen sich in einer der Proben aus dem Grundsediment beim Industriegebiet Chempark-Dormagen nachweisen. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse zeigen Plastikteilchen sowie Fragmente, Fasern und kleinste Plastikkügelchen. “Diese Plastikpartikel könnten aus industriellen Prozessen, Kläranlagen oder Verwehungen vom Ufer stammen. Jedes Plastikpartikel in der Umwelt ist eines zu viel. Im Sediment kann es Lebewesen wie Würmern oder Schnecken schaden und über die Nahrungskette das gesamte Ökosystem gefährden”, sagt Herrmann.
Mikroplastik ist schädlich für die Gesundheit von Tieren und Menschen. An den Kunststoffpartikeln können Chemikalien anhaften, die dann von Wasserorganismen, wie Plankton, Muscheln oder kleine Fische bei der Nahrungssuche zusammen mit dem Mikroplastik aufgenommen werden können. In früheren Studien hat Greenpeace gezeigt, dass sich Plastikpartikel inzwischen in Austern und Miesmuscheln sowie im Verdauungstrakt von Heringen finden lassen (https://act.gp/2Qpibzu). Deshalb fordert Herrmann: “Beim Einsatz von fabrikneuem Mikroplastik muss sichergestellt sein, dass die Partikel während der Produktion, des Transports, der Verwendung und der Entsorgung zu keinem Zeitpunkt in die Umwelt gelangen”.
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- Experte für Chemie, Plastik und Green-IT
- manfred.santen@greenpeace.org
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