Kommentar zur Ansetzung der EU-Fangquoten

EU-Politiker nehmen in Kauf, dass der europäische Aal ausstirbt

Brüssel, 13. 12. 2017 – Gegen ein europäisches Fangverbot für den vom Aussterben bedrohten europäischen Aal haben sich die EU-Fischereiminister in ihrer heutigen Ratssitzung entschieden. Stattdessen beschlossen die Minister, darunter Bundesminister Christian Schmidt (CSU), eine dreimonatige Schonzeit für Aale über zwölf Zentimeter. Neben der Ausbeutung durch die Fischerei und den Folgen des Klimawandels setzen den Aalen auf ihrem Weg ins Meer vor allem verschmutzte und verbaute Flüsse zu. Auch für viele andere Speisefischarten wurden für das kommende Jahr erneut höhere Fangquoten für Nordsee und Nordostatlantik angesetzt, als es die Wissenschaftler des Rats für Meeresforschung empfehlen. Das reicht nicht aus, um die Überfischung der europäischen Meere bis 2020 zu beenden, so wie es die EU-Mitgliedsländer bereits 2013 beschlossen haben. Es kommentiert Greenpeace-Fischereiexperte Thilo Maack:

Die kurze Schonzeit wird den Aal nicht retten. Minister Schmidt und seine europäischen Kollegen ignorieren mit ihrer Entscheidung wissenschaftliche Warnungen. Sie nehmen in Kauf, dass der europäische Aal ausstirbt. Erst im Oktober haben die EU-Minister entgegen der Empfehlung der EU-Kommission ein Fangverbot in der Ostsee verhindert.  Ein sofortiges Fangverbot ist die letzte Chance, den europäischen Aal vor dem Aussterben zu bewahren. Thilo Maack, Greenpeace-Fischereiexperte

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