Hamburg, 29.5.2018 – Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland wünscht sich den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kohle. Je früher Deutschland aus der Kohle aussteigt, desto größer ist dafür die Zustimmung der Menschen im Land. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten, repräsentativen Umfrage aus Januar 2018 und einer darauf aufbauenden Studie, die die Universität St. Gallen im Auftrag von Greenpeace erarbeitet hat. Befragt wurden bundesweit 2000 Menschen zur sozialen Akzeptanz des Kohleausstiegs - zudem 1000 in den beiden Kohlerevieren im Rheinland und in der Lausitz. Insgesamt ist den Befragten ein früher Ausstieg wichtiger als die Kosten oder die Frage der Arbeitsplätze. Ein möglichst schneller Ausstieg bis 2025 findet eine höhere Zustimmung (67 Prozent) als ein langfristiger Ausstieg bis 2040 (62 Prozent). „Den Leuten ist klar, dass die Klimaerhitzung schnell gestoppt werden muss. Dafür würden die Menschen auch persönliche Nachteile wie höhere Stromkosten hinnehmen“, sagt Anike Peters, Energieexpertin von Greenpeace. Die Studie online unter: https://act.gp/2khgGn6
75 Prozent der Befragten bejahen die Frage, ob die kommende Bundesregierung unverzüglich ein Gesetz zum schrittweisen Kohleausstieg beschließen solle. Auch in den Kohlerevieren gibt es dafür eine Mehrheit: Im Rheinland befürworten 64 Prozent ein Gesetz, auch in der Lausitz bejahen mit 43 Prozent mehr Menschen den Kohleausstieg als ihn ablehnen (36 Prozent). Selbst leicht erhöhte Strompreise können die breite Zustimmung zum Kohleausstieg nicht beeinflussen. So verringert eine angenommene jährliche Mehrbelastung um 6 Euro (2-Personen-Haushalt) die Unterstützung des Kohleausstiegs um lediglich rund 2 Prozent.
69 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass ein Kohleausstieg dabei helfe, die Energieversorgung und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu modernisieren. „Der Ausstieg ist nicht nur im Hinblick auf die Klimaerhitzung dringend notwendig, er ist in Deutschland auch mehrheitsfähig. Ein Großteil der Menschen sieht darin vor allem eine Chance, das Land zu modernisieren“, sagt Peters. „Bundeskanzlerin Merkel muss den Willen der Menschen endlich ernst nehmen und sich jetzt für einen raschen und sozialverträglichen Kohleausstieg einsetzen.“
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
vCard herunterladen
- Björn Jettka
- Pressesprecher Atomkraft, Fischsterben, Schattenflotte, PFAS
- bjoern.jettka@greenpeace.org
- 0171-8780778
Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace zum Verhandlungsstand der Weltklimakonferenz
Vor Beginn der entscheidenden Verhandlungswoche der Weltklimakonferenz in Belém, zieht Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, Zwischenbilanz:
Greenpeace lädt ein zum Tag des offenen Heizungskellers am 15. November 2025
Mehr als 150 Privatleute in rund 90 Kommunen laden deutschlandweit am 15. November 2025 zum „Tag des offenen Heizungskellers“ ein.
Greenpeace zum World Energy Outlook der IEA
Die Internationale Energiebehörde (IEA) geht in ihrem heute veröffentlichten World Energy Outlook von einer sich beschleunigenden globalen Energiewende aus.
Greenpeace zeigt mit Simulation : Havarie des Öltankers “Eventin” hätte Ostsee-Ökosysteme schwer beschädigt
Eine Havarie des russischen Öltankers “Eventin”, der im vergangenen Januar stundenlang manövrierunfähig vor der Insel Rügen trieb, hätte die Küsten der Ostseeanrainerstaaten ökologisch schwer besch...
Greenpeace zu Kohlenstoffspeichergesetz im Bundestag
Die Koalitionsfraktionen sind sich einig, CCS an Gaskraftwerken zuzulassen. Hier wird eine Risikotechnologie gegen alle Einwände durchgeboxt, damit die Gasindustrie ihr Geschäftsmodell nicht ändern...