Greenpeace-Aktivisten übergeben gemeinsam mit Sänger Stefan Gwildis Petition an das Landwirtschaftsministerium
Berlin, 9.10.2018 – Für die Einrichtung des weltweit größten Meeresschutzgebietes im antarktischen Weddellmeer überreicht heute eine Greenpeace-Delegation im Berliner Landwirtschaftsministerium insgesamt 384.085 in Deutschland gesammelte Unterschriften. Die Vertreter von Greenpeace-Gruppen aus Lübeck und Hamburg sowie den Greenpeace-Kids werden von dem deutschen Soulsänger Stefan Gwildis begleitet. Gwildis engagiert sich als Antarktisbotschafter für den Erhalt der antarktischen Meere. Empfangen werden die Umweltschützer von Staatssekretär Michael Stübgen. Überreicht wird auch eine künstliche Eisscholle in der Form der Antarktis, in deren Sockel Teile der Unterschriftenliste integriert sind. Weltweit haben über zwei Millionen Menschen die Petition unterzeichnet. „Antarktische Wildtiere wie Wale, Pinguine, Robben brauchen konsequenten Schutz“, sagt die Lübecker Greenpeace-Aktivistin Ingrid Boitin. „Die Unterschriften sind ein deutliches Zeichen für den Wunsch der Menschen, dieses Schutzgebiet einzurichten.“
Vom 22. Oktober bis 2. November tagt die Antarktiskommission CCAMLR (Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources) im australischen Hobart. Das Gremium entscheidet über den im Namen der EU von der Bundesregierung eingebrachten Vorschlag für das Weddellmeer-Schutzgebiet. Ein Meeresbereich von fast zwei Millionen Quadratkilometer Größe – fünfmal mehr als die Fläche Deutschlands – wäre damit vor der industriellen Ausbeutung geschützt. Allerdings sind erklärte Gegner des Schutzgebietes wie China, Norwegen und Russland noch nicht überzeugt worden. Dafür müssen sich deutsche Regierungsvertreter dringend auf höchster politischer Ebene einsetzen.
Das südliche Eismeer ist bedroht: Der fortschreitende Klimawandel öffnet bislang mit Eis bedeckte Regionen für die industrielle Fischerei. Mit dem Expeditionsschiff „Arctic Sunrise“ war Greenpeace im Frühjahr in der Antarktis, um wissenschaftliche Daten zu sammeln und die zerstörerischen Methoden der Industriefischerei aufzuzeigen. Ein Forschungsteam wies mittels U-Boot-Tauchgängen in hunderten Metern Tiefe empfindliche und damit schützenswerte Strukturen nach – darunter Schwämme, Korallen und Seefedern.
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