Vevey, 16. 4. 2019 – Mit einer 20 Meter großen Skulptur aus Plastikmüll protestieren Greenpeace-Aktivisten heute vor der Schweizer Zentrale des Konsumgüterkonzerns Nestlé. Die drachenartige Riesen-Marionette besteht aus Einwegverpackungen des Konzerns, die Umweltschützer unter anderem auf philippinischen Stränden gesammelt haben. Nestlé gehört weltweit zu den größten Produzenten von Plastikmüll und trägt massiv zur wachsenden Plastikmenge in den Meeren bei. Greenpeace-Aktivisten haben bereits vor Nestlés Landeszentralen auf den Philippinen, in Kenia und Slowenien sowie bei der Nestlé-Tochter Pellegrino in Italien protestiert. In Deutschland haben die Umweltschützer in den vergangenen Wochen auf dem Greenpeace-Schiff ‚Beluga II‘ Rhein und Main auf Mikroplastik untersucht. Die mit einem speziellen Filter genommenen Wasserproben wurden anschließend von Wissenschaftlern an Bord mikroskopisch untersucht.
„Konsumgütergiganten wie Nestlé stellen Millionen von Einwegverpackungen her, von denen viele über Flüsse im Meer landen, sich zu Mikroplastik zersetzen und so unsere Umwelt belasten“, sagt Manfred Santen, Plastikexperte von Greenpeace. „Nestlé muss die Plastikflut stoppen und so schnell wie möglich auf alternative Verpackungskonzepte umstellen.“
Nestlé hat 2018 rund 1,7 Millionen Tonnen Plastikverpackungen produziert – 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Menge entspricht der Ladung von rund 300 LKW pro Tag. Die Produktion von Einwegverpackungen steigt weltweit, gleichzeitig fehlt es in vielen Regionen an funktionierenden Recyclingsystemen. In Deutschland fallen pro Jahr sechs Millionen Tonnen Plastikmüll an, etwa die Hälfte davon Verpackungsmüll. Die Recyclingquote liegt bei rund 50 Prozent. Weltweit werden nur rund zehn Prozent des produzierten Plastiks wiederverwertet. „Bei Greenpeace-Einsätzen an den müllbedeckten Stränden der Philippinen haben wir festgestellt, dass Verpackungen von Nestlé, Unilever und Procter & Gamble den größten Anteil ausmachen“, sagt Manfred Santen. Dies zeigt auch ein aktueller Bericht der Global Alliance for Incinerator Alternatives (GAIA). Den vollständigen Report finden Sie hier: https://bit.ly/2Glt6oC
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