Berlin, 21. Mai 2019 – Am morgigen Mittwoch legt das Bundeswirtschaftsministerium dem Kabinett Eckpunkte für ein „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ vor. Vorgeschlagen werden darin voraussichtlich ein Sofortprogramm in Höhe von 240 Mio. Euro, direkte Finanzhilfe an die Länder von 14 Milliarden Euro bis 2038 sowie weitere Bundesmittel in Höhe von 26 Milliarden Euro für die Länder. Die Kohlekommission hatte sich in ihrem Kompromiss Anfang des Jahres darauf geeinigt, Maßnahmen zum Klimaschutz und Strukturhilfen zu koppeln und „ein eng miteinander verzahntes Maßnahmenpaket“ aufzustellen, in dem sich „Einzelmaßnahmen bedingen“ und „synchron umgesetzt werden“. Es kommentiert Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser:
Das Herzstück des Kohlekompromisses ist ein schlichter Handel: Geld nur für Klimaschutz. Wenn die Bundesregierung jetzt Milliardenhilfe an die Kohleländer verspricht, ohne gleichzeitig Schritte zum Schutz des Klimas festzuzurren, unterläuft sie diesen Kompromiss. Wirtschaftsminister Peter Altmaier darf nicht Blankochecks ohne jede Sicherheit verteilen.
Strukturhilfen müssen geknüpft sein an klare Abschaltdaten für Kohlekraftwerke – so hat es die Kohlekommission beschlossen und so muss es nun auch umgesetzt werden, damit dieser mühsam errungene Kompromiss einen Wert hat.
Es ist nun die Aufgabe von Kanzlerin Merkel, die Strukturmittel noch vor der Sommerpause eng zu verzahnen mit einem kraftwerksgenauen Kohleausstiegsgesetz. Ignoriert die Kanzlerin den lauter werdenden Ruf gerade junger Menschen nach schnell wirksamem Klimaschutz, verlieren die Regierungsparteien eine neue Generation an Wählern und riskieren einen wachsenden Konflikt zwischen den Generationen.Martin Kaiser, Greenpeace-Geschäftsführer
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204886-kommentar-zum-strukturstarkungsgesetz-kohleregionenVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
1200 Menschen demonstrieren in Reichling gegen Gasbohrungen in Bayern
In Reichling haben 1200 Menschen gegen Gasbohrungen in Bayern protestiert. Fridays for Future, Bund Naturschutz, Greenpeace, Protect the Planet und die örtliche Bürgerinitiative hatte zu der Kundge...
Greenpeace-Studie: Speichervolumen von CO2-Endlagern in der Nordsee stark überschätzt
Die geplanten Endlager für Kohlenstoffdioxid in der Nordsee können nicht so viel klimaschädliches CO2 aufnehmen wie von der Politik in Aussicht gestellt, so eine aktuelle Studie von Greenpeace.
Greenpeace-Studie: Grünes Methanol kann Schifffahrt in klimaneutrale Zukunft steuern
Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schifffahrt wird grünes Methanol eine zentrale Rolle spielen, zeigt eine heute veröffentlichte Studie des DLR Instituts für maritime Energiesysteme im Auftrag vo...
Greenpeace zu den fortgesetzten Koalitionsverhandlungen
In den heute fortgesetzten Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD sind zentrale klimapolitische Probleme im Verkehr und bei der Wärmeversorgung weiter ungelöst.
Greenpeace-Stellungnahme zu Atommüll-Transporten nach Niederbayern
Sieben Castor-Behälter mit Atommüll sind auf dem Weg von England nach Niederbayern. Strahlender Abfall, den Deutschland zurücknehmen muss, und der in der stillgelegten AKW-Anlage Isar gelagert werd...