Essen, 18. 6. 2019 – Für einen Stopp von RWEs klimaschädlichem Kohleabbau protestieren 60 Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace heute an der Konzernzentrale in Essen. Im Foyer und auf dem Dach des Gebäudes fordern die Klimaschützer auf Bannern „RWE – Kohle abschalten. Wald und Dörfer bleiben“. Vor dem Haupteingang errichten sie einen Klimaschutz-Container. RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz versucht dem nach wie vor größten CO2-Emittenten Europas heute bei einem Investorentreffen in Essen einen grünen Anstrich zu geben. Währenddessen graben sich RWEs Kohlebagger täglich näher an den Hambacher Wald und gefährden so dessen Wasserversorgung. Mit dem ungebremsten Abbau von Braunkohle treibt RWE zudem die Zerstörung umliegender Dörfer voran. „RWE-Chef Schmitz ignoriert die Klimakrise“, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid: „Während jede Woche Hunderttausende für Klimaschutz auf die Straße gehen, lässt Schmitz rücksichtslos weiter baggern. Das muss aufhören, sonst sabotiert der RWE-Chef den mühsam erkämpften Kohlekompromiss und reißt alte Konflikte wieder auf.“
Die Demonstrierenden fordern Schmitz auf, die Bagger am Hambacher Wald und die Umsiedlung bedrohter Dörfer am Tagebau Garzweiler II mindestens auszusetzen, bis die Bundesregierung beschlossen hat, wie der Kohleausstieg umgesetzt wird. Ein entsprechendes Moratorium führen sie mit und planen zu bleiben, bis der RWE-Chef dieses unterzeichnet hat. Nach Einschätzung von Experten lassen sich Wald und Dörfer retten, wenn der Kohleausstieg wie von der Kohlekommission vorgeschlagen gestartet wird. „Die ersten Kraftwerksblöcke müssen schon in diesem Jahr vom Netz gehen, damit das Klima, der Wald und die Dörfer geschützt werden“, so Smid.
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen erwartet, dass eine weitere Zerstörung von Dörfern und Hambacher Wald durch RWEs Braunkohletagebaue gestoppt wird. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage, die Greenpeace am Wochenende veröffentlicht hat (https://act.gp/2ICVkN1) Greenpeace hat ein Konzept vorgelegt, wie der Start des Kohleausstiegs im Rheinland nach den Empfehlungen der Kohlekommission umgesetzt werden kann. (Link: https://act.gp/2Vtjthv) Der alte Hambacher Wald gilt als Kristallisationspunkt des Konflikts um die klimaschädliche Kohle. Anfang 2019 wurde der Streit um RWEs Rodungspläne mit dem Kohlekompromiss der Bundesregierung befriedet. Die Auswertung von Satellitenbildern zeigt, dass RWEs Bagger seit Herbst letzten Jahres um rund 250 Meter näher an den Wald herangebaggert haben und die Tagebaukante inzwischen nur noch 100 Meter vom Waldrand entfernt liegt.
RWE hat bislang kaum etwas für die Energiewende getan. Nur etwa fünf Prozent von RWEs Erzeugungskapazität in Deutschland entfällt bislang auf Erneuerbare Energien. Während der RWE-Bilanzpressekonferenz im März erklärte Konzern-Chef Schmitz, dass RWE auch zukünftig in Deutschland nicht in Erneuerbare investieren werde.
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