Essen, 19. 6. 2019 – Am zweiten Tag ihrer Demonstration gegen RWEs klimaschädlichen Kohlekurs weiten Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace ihren Protest aus. An der Fassade des Verwaltungsgebäudes entrollen sieben Greenpeace-Kletterer heute früh ein etwa 60 Quadratmeter großes Banner mit der Silhouette von RWE-Chef Rolf Martin Schmitz. Darauf wendet dieser sich an protestierende Klimaschützer unterschrieben von: „RWE Against Future“. Vor dem Konzernsitz des Energiekonzerns am Hauptbahnhof steht seit gestern Morgen ein Klimaschutz-Container besetzt mit zwei Klimaschützerinnen. 30 Aktivistinnen und Aktivisten haben auf dem Dach des Gebäudes übernachtet und demonstrieren weiterhin mit Bannern dafür, unverzüglich erste Braunkohlekraftwerke in NRW abzuschalten. Nur so lassen sich der CO2-Ausstoß schnell senken und der Hambacher Wald und bedrohte Dörfer retten.
Während RWE-Chef Schmitz derzeit vor Investoren versucht, RWE durch anstehende Zukäufe als grünes Unternehmen zu präsentieren, baggert der Konzern weiterhin durchschnittlich gut 200.000 Tonnen klimaschädliche Kohle pro Tag aus dem Boden. RWE ist weiter der größte CO2-Verschmutzer Europas. „Schmitz stemmt sich mit aller Macht gegen den vereinbarten Start des Kohleausstiegs und ignoriert so den Ruf der Bevölkerung nach mehr Klimaschutz“, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.
Auch vier Monate nachdem eine von der Bundesregierung beauftragte Kommission einen Plan zum Ausstieg aus der Kohle vorgelegt hat, treibt RWE seine Braunkohlepläne in Deutschland unbeirrt weiter voran. Die Kommission hat sich nach zähen Verhandlungen darauf geeinigt, dass im Rheinland in den kommenden drei Jahren eine ganze Reihe an Braunkohlemeilern vom Netz geht. Mit der so gesparten Menge an Braunkohle können nach Expertenmeinung der Hambacher Wald und von der Abbaggerung bedrohte Dörfer gerettet werden. „RWE-Chef Schmitz tut so, als würde es keinen Kohleausstieg geben. Das ist unverantwortlich angesichts der Klimakrise und heizt den Konflikt um die Kohle weiter auf“, so Smid.
In den kommenden Tagen werden in der Region erneut Tausende gegen klimaschädliche Kohle demonstrieren. Am Freitag ruft Fridays For Future in Aachen zu einer internationalen Großdemo auf. Am Samstag, den 22. Juni, findet um den von der Abbaggerung bedrohten Ort Keyenberg ein Aktionstag für mehr Klimaschutz und gegen die Zerstörung weiterer Dörfer statt. Der Aktionstag wird von einem bundesweiten Bündnis aus umwelt- und zivilgesellschaftlichen Organisationen – darunter Greenpeace – ausgerichtet und steht unter dem Motto „Kohle stoppen – Klima und Dörfer retten“. Weitere Infos: www.klima-doerfer-retten.de
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