Hamburg, 27. 6. 2019 – Gegen den Fang zehntausender vom Aussterben bedrohter Haie im Nordatlantik protestierten Umweltschützer von Greenpeace auf dem Aktionsschiff „Esperanza“ westlich von Portugal. „Sharks Under Attack“ steht auf dem Banner, mit dem Aktivistinnen und Aktivisten einen spanischen Fischtrawler konfrontierten. Bis zu 25.000 vom Aussterben bedrohte Makohaie fallen nach einem neuen Greenpeace Report jährlich der atlantischen Schwertfisch-Fischerei zum Opfer. Die zuständige Fischereibehörde ICCAT räumt die Bedrohung des Bestands ein, unternimmt jedoch nichts, um die Tere zu schützen. „Haie sind enorm wichtig für das marine Ökosystem. Doch im Atlantik werden die Tiere zu Zehntausenden getötet“, sagt Greenpeace Meeresexperte Dr. Christian Bussau. „Die Schuldigen auf See zu entlarven reicht nicht. Die EU braucht dringend strengere Fangbestimmungen und Kontrollen, um unsere Ozeane und ihre Lebewesen zu schützen.“ Der Report online https://act.gp/2J7wQLP.
Die steigende Nachfrage nach Haifischflossen in Asien macht den Fang zu einem einträglichen Geschäft. Die dafür besonders gejagten Hai-Arten Kurzflossen- und Langflossen-Mako wurden im März 2019 auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN von „gefährdet“ auf "stark gefährdet" hochgestuft. Laut der zuständigen regionalen Fischereiorganisation, der Internationale Kommission für die Erhaltung der Thunfischbestände im Atlantik (ICCAT), muss die Fangmenge der Kurzflossen-Makos auf null reduziert werden, damit der Bestand sich mit einer 50-prozentigen Chance erholen kann. Dennoch versäumt es ICCAT, wirksame Maßnahmen zum Schutz der Haie zu ergreifen. Bislang gibt es keine Fangbeschränkungen für die im Nordatlantik gefangenen Haie.
Das „Finning“ ist beim Schwertfischfang die Haupteinnahmequelle der Fischer. Die Haie werden als so genannter Beifang deklariert. An Bord schneiden die Fischer ihnen die Flossen ab und werfen die verendenden Tiere anschließend zurück ins Meer. Obwohl die EU das „Finning“ verbietet, setzen zahlreiche spanische und portugiesische Trawler die bestialische Praxis fort. Der Greenpeace-Report zeigt, dass mangelnde Regulierung und Kontrollen die Ursachen für das dramatische Haisterben sind. Weltweit werden grob geschätzt 70 bis 100 Millionen Haie durch Menschen getötet.
Für den Meeresschutz fahren Greenpeace-Experten und Meereswissenschaftler derzeit auf einer Schiffsexpedition von der Arktis in die Antarktis. Zehn Monate lang erforschen sie gemeinsam auf der „Esperanza“ besonders schützenswerte und bedrohte Regionen der Hohen See. Greenpeace fordert, bis zum Jahr 2030 etwa 30 Prozent der Weltmeere unter Schutz zu stellen.
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