Klimakrise: Was jetzt getan werden muss

Umweltverbände veröffentlichen Handlungsprogramm für effektiven Klimaschutz

--- Gemeinsame Pressemitteilung von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Campact, Deutsche Umwelthilfe, Germanwatch, Greenpeace, Naturschutzbund Deutschland (NABU), NaturFreunde Deutschlands, Umweltinstitut München, WWF Deutschland und dem Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) ---

Berlin, 16.08.2019 - Mit eindringlicher Kritik an der Bundesregierung haben heute Natur- und Umweltschutzverbände ein Handlungsprogramm zur wirksamen Eindämmung der Klimakrise veröffentlicht. Die Verbände fordern die Bundesregierung auf, endlich zu handeln und effektive Maßnahmen zum Schutz des Klimas und der Einhaltung des 1.5 Grad Erhitzungs-Limits von Paris zu ergreifen. „Wir befinden uns am Anfang einer gefährlichen Klimakrise. Dürresommer und Hitzewellen, Überflutungen und Sturmschäden werden uns mit Regelmäßigkeit treffen. Wir brauchen wirksame Maßnahmen und zwar sofort. Für Symbolpolitik ist die Zeit abgelaufen”, so die Verbände. Mit dem Handlungsprogramm liegt der Bundesregierung jetzt ein Paket vor, das einen wirksamen Einstieg zum Erreichen und Nachbessern des 2030-Klimaziels sicherstellt und den Stillstand der vergangenen Jahre beendet.  

Wie von der Wissenschaft gefordert, bedarf es eines grundlegenden Wandels vieler Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft. Ziel der Regierung ist es, den Kohlendioxid-Ausstoß in Deutschland schnellstmöglich um 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu senken. Gleichzeitig muss die Landnutzung klima- und naturverträglich werden. Der Kohleausstieg muss sofort beginnen, der Weg zu 100% Erneuerbaren Energien auf naturverträgliche Weise massiv beschleunigt werden, der Umbau des Verkehrssystems mit klaren Rahmensetzungen vorangebracht und die Europäische Agrarpolitik reformiert werden. Klimaschutzgesetz, CO2-Preis und Instrumentenpaket müssen den Weg in deutliche jährliche CO2-Reduktionen bahnen. 

Die Bundesregierung will bei der letzten Sitzung ihres Klimakabinetts am 20. September einen Maßnahmenkatalog beschließen. Schon jetzt zeigt sich aber, dass die dort vorgeschlagene Kombination aus reinen Anreizprogrammen und einem Einstieg in eine CO2-Bepreisung noch nicht einmal für diese Ziele ausreichen wird. Nötig sind stattdessen klare und messbare gesetzliche Maßnahmen, die jederzeit nachgeschärft werden können. Hierfür muss die Bundesregierung verbindliche Sofortmaßnahmen im Rahmen des anstehenden Klimaschutzgesetzes umsetzen. Die Umweltverbände fordern unter anderem:   

  • Ein wirksames Klimaschutzgesetz
  • Einstieg in die Kohlendioxid-Bepreisung noch in dieser Legislaturperiode
  • Klimaschutz-Fonds weiterentwickeln
  • Umgehender Start des Kohleausstiegs: Abschaltung der dreckigsten Braunkohlekraftwerke
  • Naturverträglicher Ausbau der Erneuerbaren Energien
  • 365-Euro-Jahresticket im ÖPNV
  • Moratorium für den Aus- und Neubau neuer Fernstraßen und Flughäfen bis 2029
  • Bahnpreise auf innerdeutschen Strecken günstiger als Flugpreise machen
  • Grundlegende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, damit in Klima- und Naturschutz investiert werden kann – statt Intensivierung anzuheizen
  • Reduktion der Nutztierbestände, gebunden an die zur Verfügung stehende Fläche
  • Verschärfung des Düngerechts und Einführung einer Stickstoff-Überschussabgabe
  • Verpflichtung von Bund, Ländern und Kommunen, klimafreundliche Produkte bei öffentlichen Aufträgen zu standardisieren
  • Abbau umweltschädlicher Subventionen

Das Handlungsprogramm erläutert detailliert für die unterschiedlichen Sektoren, welche Maßnahmen schnell umsetzbar sind, um eine große Wirkung zu erreichen.  Das komplette Handlungsprogramm finden Sie hier.    

Fachliche Kontakte:

BUND: Antje von Broock | Leiterin Klimaschutz und stellv. Geschäftsführerin Politik und Kommunikation | +49 (0)30 27586 434 | antje.vonBrook@bund.net    

Campact: Olga Perov | Pressesprecherin | +49 (0)4231 957 590 (auch mobil) | perov@campact.de    

Deutsche Umwelthilfe: Constantin Zerger| Leiter Energie und Klimaschutz| +49 160 4334014 | zerger@duh.de 

Deutscher Naturschutzring (DNR): Tobias Pforte-von Randow | Koordinator Politik & Gesellschaft | +49 (0)30 678 1775 913 und +49 (0)151 465 60 980 | tobias.pfortevonrandow@dnr.de    

Germanwatch e.V. : Kai Bergmann |  Referent für deutsche Klimapolitik | +49 (0)30 / 28 88 356 71 | bergmann@germanwatch.org    

Greenpeace: Tina Loeffelbein | Medienkoordinatorin | +49 (0)151 16720915 | tina.loeffelbein@greenpeace.org

NaturFreunde Deutschlands e.V.: Uwe Hiksch | Mitglied des Bundesvorstandes | +49 (0)176 62 01 59 02 | hiksch@naturfreunde.de  

Umweltinstitut München e.V. : Fabian Holzheid | Politischer Geschäftsführer | +49 (0)89 30 77 49 19 | fh@umweltinstitut.org

NABU: Konstantin Kreiser | Leiter globale & EU-Naturschutzpolitik |+49 (0) 172 4179 730 | Konstantin.Kreiser@NABU.de  

WWF Deutschland: Lea Vranicar | Pressesprecherin | +49 (0)30 311 777 467 | lea.vranicar@wwf.de  

Klimakrise: Was jetzt getan werden muss

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