Hamburg, den 26.5.2020 – Seit heute sind die deutschen Empfänger von EU-Agrarsubventionen im Jahr 2019 öffentlich einsehbar. Zuständig für die Veröffentlichung ist das Landwirtschaftsministerium BMEL unter Leitung von Ministerin Julia Klöckner (CDU).
Insgesamt zahlte die EU eine Summe von über sechs Milliarden Euro aus. Das Fördersystem der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) ist umstritten, da es Betriebe mit viel Fläche pauschal bevorzugt, darunter auch fachfremde Unternehmen, und die Gelder kaum an Leistungen für das Gemeinwohl bindet. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Lasse van Aken:
Die EU-Agrarpolitik muss grundlegend reformiert werden. Jetzt profitieren fachfremde Investoren von Agrar-Fördergeldern, während allein in Deutschland jährlich über 4.000 bäuerliche Betriebe aufgeben müssen. Die Aldi-Erben haben im vergangenen Jahr so viel Land gekauft, dass sie dafür jährlich über 900.000 Euro Steuergelder als Bonus erhalten. Auch die Lürssen-Gruppe, bekannt für die Produktion von Luxusyachten und Kriegsschiffen, ließ sich ihren Landbesitz 2019 mit knapp einer Million Euro vergolden.
Ministerin Klöckner wird sich daran messen lassen müssen, ob sie es schafft, diesen Fördermittelwahnsinn zugunsten einer klima- und umweltschonenden Agrarpolitik zu beenden. Es ist Aufgabe der Ministerin, sich in Deutschland und der EU für eine zukunftsfähige Landwirtschaft einzusetzen. Der vorliegende GAP-Entwurf ist nicht vereinbar mit dem Green Deal und gehört eingestampft. Wir brauchen einen Neuaufschlag, in dem EU-Agrarsubventionen strikt an Klima-, Tier- und Umweltschutzmaßnahmen gebunden werden und die bäuerliche Landwirtschaft fördern.Lasse van Aken, Greenpeace-Landwirtschaftsexperte
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