Hamburg, 08. Juli 2020 - Das Bundeskabinett hat heute die Berufung einer Zukunftskommission für die Landwirtschaft beschlossen. Auch Greenpeace ist in die Kommission berufen.
In der Kommission sollen Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft, von Umwelt- und Naturschutzverbänden und anderen gesellschaftlichen Gruppen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Empfehlungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft erarbeiten. Es kommentiert der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Martin Kaiser:
Die Zukunftskommission für die Landwirtschaft ist überfällig. Deutschland muss das kranke System Billigfleisch beenden. Vorschläge für eine echte Agrarwende mit einer erheblich besseren Tierhaltung, finanziert durch eine Tierwohl-Abgabe, liegen bereits auf dem Tisch.
Die Skandale in der Fleischindustrie zeigen überdeutlich, wie menschenverachtend, tierquälerisch und umweltzerstörend das System Billigfleisch ist. Die Union hat dafür die Bedingungen geschaffen und dabei geltendes Tierschutzrecht immer wieder ausgesetzt. Die Kommission darf kein Vorwand sein, weiter abzuwarten und untätig zu bleiben. Bundeskanzlerin Angela Merlandwikel sollte die CDU/CSU umgehend dazu bringen, diese rechtswidrige und zutiefst unethische Haltung aufzugeben und sich ernsthaft und glaubwürdig für mehr Tierwohl einzusetzen.
Die Zukunftskommission muss bis zum Ende des Sommers konkrete Vorschläge vorlegen, wie unter deutscher Ratspräsidentschaft die EU-Agrarförderung reformiert werden kann. Diese muss den Schutz von Tieren, Klima und Natur ins Zentrum stellen und darf nicht länger die rücksichtslose Produktion von Billigfleisch subventionieren.Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Matthias Lambrecht
- Experte für Agrarwende
- matthias.lambrecht@greenpeace.org
- 0151-42433135
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204578-kommentar-greenpeace-in-der-zukunftskommission-landwirtschaft/Verwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace-Stellungnahme zu Lidls Ankündigung, Molkereiprodukte auf höhere Haltungsformen umzustellen
Lidl hat heute angekündigt, einen Großteil der verarbeiteten Eigenmarken-Molkereiprodukte auf die Haltungsform 3 („Frischluftstall“) umstellen. Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Anne Hamester begr...
Stellungnahme zur heutigen Abstimmung zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz im Bundesrat
Der Bundesrat hat den Versuch des Agrarausschusses beendet, das Gesetz zur Kennzeichnung zur Tierhaltung weiter zu verzögern. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht findet es gut, das...
Greenpeace-Aktive protestieren bundesweit in 28 Städten gegen klimaschädliche Fleischproduktion bei Edeka
Mit A1-formatigen Fotoschildern mit der Aufschrift “Tatort Edeka-Stall” protestieren Greenpeace-Aktive an diesem Samstag deutschlandweit vor 28 Edeka-Filialen gegen Tierleid und klimaschädliche Fle...
Greenpeace-Aktive kennzeichnen Edeka-Fleischwerk als Tatort
Insgesamt 35 Greenpeace-Aktivist:innen kennzeichnen heute das Edeka-Fleischwerk “Nordfrische Center” in Lüttow-Valluhn als Tatort.
Greenpeace-Recherche: Fleischwerke von Edeka, Rewe und Kaufland verursachen 10 Millionen Tonnen CO2
Wie Edeka, Rewe und Kaufland ihre Klima- und Tierwohlversprechen brechen