Hamburg, 20. Juli 2020 - Die EU-Agrarministerinnen und -minister treffen sich heute erstmalig unter dem Vorsitz von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Neben dem Arbeitsprogramm der deutschen Ratspräsidentschaft sollen die Farm-to-Fork-Strategie sowie die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) Hauptthema des Treffens werden. Es kommentiert der agrarpolitische Experte von Greenpeace Martin Hofstetter:
Die wichtigste Aufgabe von Ministerin Klöckner ist, die überfällige Reform der gemeinsamen Agrarpolitik mit konkreten Beschlüssen voranzutreiben. Die EU-Kommission hat im Frühjahr mit ihrer Biodiversitätsstrategie und der Farm-to-Fork-Strategie klare Ziele vorgegeben. Der Anteil der Flächen mit Ökolandbau soll auf 25 Prozent deutlich steigen, der Pestizideinsatz bis 2030 halbiert und die Landwirtschaft weniger Klimagase ausstoßen.
Um diese Ziele zu erreichen, muss die europäische Agrarpolitik (GAP) deutlich grüner werden. Sie sollte gezielt Leistungen fördern, mit denen landwirtschaftliche Betriebe Natur, Klima und Tieren schützen. Die bisherigen pauschalen Flächenprämien müssen abgebaut werden. Wenn 2022 die kommende Förderperiode beginnt, sollten mindestens 50 Prozent der Gelder nach ökologischen Kriterien vergeben werden und bis 2028 nach und nach die Flächenzahlungen vollständig ersetzten.Martin Hofstetter, agrarpolitischer Experte von Greenpeace
Für Rückfragen erreichen Sie Martin Hofstetter unter Tel. 0171-8706645 oder martin.hofstetter@greenpeace.de. Internet: www.greenpeace.de
Die EU hat sich im Frühjahr mit ihrer Farm-to-Fork Strategie und in ihrer Biodiversitätsstrategie konkrete Ziele zum Ausbau des Ökolandbaus, zur Verbesserung der Artenvielfalt und zur Reduzierung des Pestizideinsatzes bis 2030 gesetzt. Greenpeace fordert, dass nun auch die Finanzierung für die entsprechenden Maßnahmen über die Reform der Agrarpolitik gesichert werden muss. Notwendig sind die Förderung des Anbaus heimischer Eiweißpflanzen statt Soja aus zerstörten Waldgebieten, Verzicht auf Herbizide und eine vielfältige Flächenstruktur sowie weite Fruchtfolgen, extensive Grünlandnutzung und ausgeglichene Nährstoffbilanzen.
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Matthias Lambrecht
- Experte für Agrarwende
- matthias.lambrecht@greenpeace.org
- 0151-42433135
Link kopieren
https://presseportal.greenpeace.de/204570-kommentar-beratung-der-eu-agrarminister-innenVerwandte Themen
Verwandte Presseaussendungen
Greenpeace: „Edeka lässt Tiere leiden“
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 20 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in Hannover-Linden. An der Fassade ist der Werbespruch „Wir ♥️ Lebensmittel” mit ...
Greenpeace-Protest gegen Edekas Fleischproduktion
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion und die Umsetzung der Klimaziele protestieren 20 Greenpeace-Aktivist:innen heute rund um die Edeka-Messe Rhein-Ruhr auf dem Essener Messegelände.
Greenpeace: „Edeka lässt Tiere leiden“
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 15 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in Frankfurt-Ostend mit großem Fotobanner vom Dach, auf dem hinter einem zerrisse...
Protest gegen Edeka-Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung
Für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion protestieren heute 15 Greenpeace-Aktive vor einer Edeka-Filiale in der Hamburger Innenstadt. Auf die Fenster der Filiale am Großen Burstah gekleb...
Protest gegen Edeka-Fleisch aus tierschutzwidriger Haltung mit prominenter Unterstützung durch Bianca Heinicke
Greenpeace-Aktive protestieren in Köln gegen das Billigfleisch-System