Berlin, 12. 8. 2020 – Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hat heute den Absatz von Pestiziden in der Landwirtschaft vorgestellt, der in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um etwa 6,7 Prozent gesunken ist. Das sind die niedrigsten Verkaufszahlen der vergangenen 20 Jahre. Begünstigt wurde der Rückgang durch die extreme Trockenheit. Durchschnittlich werden in Deutschland jährlich 30.000 Tonnen Pestizide verkauft. Es kommentiert Greenpeace-Agrarexpertin Christiane Huxdorff:
Die extreme Trockenheit im vergangenen Jahr hat Ministerin Klöckner in die Hände gespielt. Dass sie weder eine klare Strategie zum Ausstieg aus Glyphosat noch zur Verringerung anderer Pestizide hat, verdecken die rückläufigen Absatzzahlen. Dieser Effekt wird aber verpuffen, sobald wir wieder ein regenreicheres Jahr haben, dann werden auch wieder mehr Schädlinge und Ackerunkräuter auftreten.
Das massenhafte Insektensterben kann aber nur gestoppt werden, wenn dauerhaft bedeutend weniger Pestizide eingesetzt werden. Schon jetzt gibt es moderne Hackgeräte, die denEinsatz von Unkrautvernichtern überflüssig machen, gegen Schadinsekten können Nützlinge vermehrt eingesetzt werden und eine breitere Fruchtfolge, wie es beim Ökolandbau üblich ist, wirkt gegen viele Krankheiten. Es muss jetzt gehandelt werden, um das Artensterben zu stoppen, dafür muss Landwirtschaftsministerin Klöckner endlich die von der Bundesregierung beschlossenen Vorgaben des Aktionsprogramms Insektenschutz umsetzen.Christiane Huxdorff, Greenpeace-Agrarexpertin
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- Expertin für Agrarwende, nachhaltige Landwirtschaft, Pestizide
- Christiane.Huxdorff@greenpeace.de
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