Die Verantwortung für Missstände in der Fleischindustrie sehen die Menschen in Deutschland vor allem bei Politik und Aufsichtsbehörden (78 Prozent), weniger bei den Landwirtinnen und Landwirten (49 Prozent).
Bei dem Treffen in Berlin ging es um die Vorschläge der sogenannten Borchert-Kommission zum Umbau der Tierhaltung und zur Finanzierung neuer tiergerechter Ställe. Eine Machbarkeitsstudie soll ausgeschrieben werden, die die verschiedenen Finanzierungsoptionen prüfen soll. Greenpeace-Aktivistinnen und -aktivisten demonstrierten vor dem Gebäude für einen zügigen Umbau der Tierhaltung. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter:
Das Signal der Agrarministerkonferenz ist erfreulich klar: Die Bundesregierung muss die Reform der Tierhaltung schneller vorantreiben. Die Ausschreibung einer Machbarkeitsstudie zu Finanzierungsoptionen hätte allerdings längst vorbereitet werden können.
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner darf nicht weiter bremsen. Sie muss jetzt Planungssicherheit für die Betriebe schaffen, indem sie eine einheitliche verpflichtende Haltungskennzeichnung für Fleisch und Milchprodukte einführt, die Haltungsvorgaben verschärft und an EU-Recht und das deutsche Tierschutzgesetz anpasst. Und sie muss eine Tierwohlabgabe einführen, um die Bäuerinnen und Bauern beim Umbau zu unterstützen.
Die Agrarminister haben auf der heutigen Konferenz versäumt, den Abbau der Tierbestände in Intensivregionen nach niederländischem Vorbild in die Wege zu leiten. Diese Grundlage einer klimaverträglichen Landwirtschaft muss nun die Zukunftskommission Landwirtschaft angehen.Martin Hofstetter, Greenpeace-Landwirtschaftsexperte
Über Greenpeace e.V.
Greenpeace arbeitet international, setzt sich mit direkten, gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.
Das verwendete Bildmaterial steht 14 Tage nach Veröffentlichung zum Download für Medien zur Verfügung. Lieferbedingungen: keine Weitergabe an Dritte, kein Weiterverkauf, keine Archivierung, nur für redaktionelle Zwecke, Quellenangabe obligatorisch.
Kontaktdaten
-
- Pressestelle
- Allgemeine journalistische Anfragen, Erreichbarkeit montags bis freitags 9-14 Uhr
- presse@greenpeace.de
- 040-30618340
-
- Fotoredaktion
-
Anfragen für Bilder //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - photo@greenpeace.de
-
- Videodokumentation
-
Anfragen für Videomaterial //
Mediendatenbank unter media.greenpeace.org - video@greenpeace.de
Verwandte Themen
Verwandte Veröffentlichungen
Greenpeace-Molkerei-Ranking: Weidemilch bleibt Nischenprodukt
Die zweite Molkerei-Abfrage von Greenpeace zeigt, dass die Molkereien weiter hauptsächlich Milch verarbeiten, die von Kühen stammt, die das ganze Jahr im Stall stehen.
Greenpeace-Stellungnahme zum heute vom BMEL vorgestellten Erntebericht 2024
Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Matthias Lambrecht fordert von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mehr Einsatz für Klimaanpassungen in der Landwirtschaft, statt erneut vor der Agrarlobby ...
Supermarkt-Check von Greenpeace: Kleine Fortschritte auf dem Weg zu Fleisch aus besserer Haltung
Die großen Lebensmittelhändler haben den Anteil an Billigfleisch in ihrem Sortiment schneller als im Vorjahr reduziert. Dennoch macht Fleisch aus den schlechtesten Haltungsformen 1 und 2 trotz des ...
Greenpeace und Vier Pfoten fordern von Bundesländern sofortiges Verbot der Anbindehaltung
Vor der heutigen Abstimmung des Bundesrats demonstrieren Greenpeace und Vier Pfoten vor dem Gebäude mit zwei Meter hohen Fotowänden für ein komplettes Verbot der tierquälerischen Anbindehaltung.
Stellungnahme
Der Bundesrat hat gravierende Änderungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung am heutigen Freitag abgelehnt und sie in weiten Teilen unverändert verlängert.